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Damit aus einer kleinen Wunde kein Drama wird

20.05.2019   Gesundheitsexperten erklären, wie man kleinere Hautverletzungen wie Schnittwunden selbst versorgen kann und wann man lieber einen Arzt hinzuziehen sollte.

Zwar ist bei vielen Verletzungen wie kleineren Schnitt-, Schürf- oder Kratzwunden nicht immer gleich ein Arztbesuch notwendig. Allerdings sollte man wissen, was bei der Wundversorgung zu beachten ist, aber auch, wann man doch lieber einen Arzt aufsuchen sollte.

Bagatellverletzungen wie kleinere Schnitt-, Schürf- oder Kratzwunden kann man in der Regel selbst behandeln, sofern man grundsätzlich auf eine ausreichende Hygiene achtet, um Infektionen und Narbenbildungen zu vermeiden. Wunden sollten zum Beispiel nie mit bloßen Händen berührt werden. Kleine Wunden können zunächst etwas bluten, da dies zur Reinigung beiträgt. Befinden sich Schmutzpartikel wie Sand, Blätter oder Steinchen in der Wunde, sollten diese unter fließendem lauwarmem Wasser abgespült werden, rät der Landesapothekerverband Rheinland-Pfalz e.V.

Anschließend ist die Verletzung mit einem Desinfektionsspray sowie einem Pflaster oder bei größeren Wunden einer sterilen Wundauflage zu versorgen. Bei größeren Schürfwunden sind laut den Gesundheitsexperten auch Sprühpflaster sinnvoll. Können die Verschmutzungen nicht vollständig entfernt werden, zum Beispiel, weil Steinchen, Holz- oder Glassplitter tief in der Wunde stecken, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, damit er die Wunde säubert.

Damit aus einer Blessur kein Drama wird

Wer sich verletzt hat, aber nicht sicher ist, ob ein ausreichender Tetanus-Impfschutz besteht – im Impfpass werden die Tetanusimpfungen angezeigt –, sollte umgehend zum Arzt gehen. Denn selbst kleinste Schnitt-, Stich-, Riss-, Biss-, Kratz- oder Schürfwunden können bei einer fehlenden Impfung zur tödlichen Gefahr werden. Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, ist nämlich eine zum Teil tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird, welche unter anderem im Erdreich und im Straßenstaub vorkommen.

Besonders gefährlich sind diesbezüglich auch Verletzungen im Zusammenhang mit einem rostigen Nagel, einem Holzsplitter, einem Pflanzendorn oder einem Haustier. Die deutsche Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für einen vollständigen Impfschutz gegen Tetanus Impfungen gemäß dem offiziellen Impfkalender der Kommission bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Übrigens: Für einen ausreichenden Tetanusschutz sind bei Erwachsenen alle zehn Jahre regelmäßige Auffrischimpfungen notwendig.

Bisswunden sollten ärztlich behandelt werden

Es gibt auch Hautverletzungen bei denen, selbst wenn sie klein sind, immer ein Arzt konsultiert werden sollte. Dazu gehören Bisswunden, da hier anderenfalls schwere Infektionen drohen können. Zum Arzt gehen sollte man zudem bei stark verschmutzten Wunden und bei Wunden am Kopf und im Gesicht, beispielsweise an Lippen, Augen und Ohren, sowie bei schweren oder großflächigen Verletzungen oder Verbrennungen.

Ist jemand gestürzt und leidet danach unter Übelkeit und Kopfweh, auch wenn keine offenen Wunden erkennbar sind, sollte er ebenfalls zum Arzt gehen, da beispielsweise eine Gehirnerschütterung vorliegen kann. Kommt es nach einer Verletzung zu starken Blutungen, gilt es diese möglichst schnell zum Beispiel mit einem Druckverband zu stoppen. Kann eine Blutung nicht gestoppt werden, sollte umgehend der Rettungsdienst – Notrufnummer 112 – verständigt werden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen per Internet und Smartphone

Auch bei Wunden, die, nachdem sie versorgt wurden, über Tage nicht heilen, sondern weiter schmerzen, nässen oder sich sogar entzünden – Anzeichen dafür sind eine Rötung, ein Anschwellen, ein Heiß werden der Wundstelle oder eine Eiterbildung –, sollte man unbedingt einen Arzt hinzuziehen. Beschreibungen zu den notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verletzungen gibt es in den Webportalen von Hilfs- und Rettungsdiensten wie dem Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Johanniter), dem Deutschen Roten Kreuz e.V. (DRK) und dem Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB).

Einige Rettungsdienste wie der DRK, die Johanniter und der Malteser Hilfsdienst e.V. bieten zudem kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr auch Erste-Hilfe-Apps zum Download für Android- und Apple-Geräte an. Eine grundsätzliche Sicherheit, möglichst das Richtige zu tun, geben zudem Erste-Hilfe-Kurse und entsprechende Auffrischungskurse, wie sie unter anderem von den genannten Rettungsdiensten angeboten werden.

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