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Fehlsichtigkeit bei Kleinkindern

18.02.2016   Viele Kinder im Baby- oder Vorschulalter haben bereits Probleme mit dem Sehen, doch zumeist bleibt dies bis zum Schulbeginn unentdeckt. Dabei gilt: Je früher eine Sehschwäche erkannt wird, desto effektiver kann sie bekämpft werden.

Rund 30 Prozent aller vierjährigen Kinder haben nach Angaben des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) Sehstörungen. Allerdings wird dies nur bei 40 Prozent der Betroffenen erkannt. Experten empfehlen, dass schon in den ersten drei Jahren ein Sehtest durchgeführt wird, da anderenfalls viele auch im Erwachsenenalter fehlsichtig bleiben.

Oft fällt es erst nach der Einschulung auf, dass Kinder beispielsweise die Buchstaben an der Tafel oder die Zahlen im Mathematikbuch nicht oder nur verschwommen wahrnehmen können. Doch dann ist es häufig zu spät. Denn viele Sehfehler können nur, wenn man sie frühzeitig feststellt, vollständig behoben werden. Deshalb empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte Deutschland e.V. (BVA), dass jedes Kind vor seinem dritten Geburtstag einmal augenärztlich untersucht werden sollte.

Vor der Einschulung ist dann eine zweite Kontrolle sinnvoll, um sicherzustellen, dass keine Fehlsichtigkeit den Start ins Schülerdasein erschwert. Eltern können laut Kuratorium Gutes Sehen e.V. auch am Spielverhalten des Kindes erkennen, ob ein Sehfehler vorliegt. So greifen kurzsichtige Kinder im Alter ab zwölf Monaten öfter daneben, wenn man ihnen einen Ball aus einer Entfernung von zwei oder drei Metern zurollt.

Weitere Symptome einer Sehschwäche

Es gibt noch eine Reihe an weiteren Symptomen, die auf eine Sehschwäche bei Kindern hindeuten, beispielsweise wenn ein Kind ständig den Kopf schief hält, sich ständig die Augen reibt oder die Augen oft zusammenkneift, zwinkert, blinzelt oder schielt. Kinder mit einer Sehschwäche ermüden auch schnell beim Lesen oder Schreiben, verrutschen häufig in der Zeile, halten das Buch sehr nahe oder sitzen auffällig dicht am Computermonitor oder Fernseher.

Kommt es zu sichtbaren Auffälligkeiten wie beispielsweise einem Zittern der Augen, einer erkennbaren Trübung der Hornhaut, grau-weißlichen Pupillen oder auch zu großen lichtscheuen Augen, sollten die Eltern mit ihrem Kind sofort zur augenärztlichen Untersuchung gehen. Wenn innerhalb der Familie bereits Augenerkrankungen vorhanden sind, das Kind zu früh auf die Welt kam oder einen Entwicklungsrückstand zeigt, sollte die Untersuchung der Augen viel früher durchgeführt werden, nämlich bereits zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat.

Brillengläser, Kontaktlinsen – wer zahlt was?

Schlechtes Sehen hat natürlich auch Auswirkungen auf die schulische Leistungsfähigkeit, denn kurzsichtige Kinder haben es schwer, wenn sie etwas an der Tafel erkennen müssen, während weitsichtige Schüler Probleme haben, wenn sie etwas in einem Buch lesen oder in einem Heft schreiben sollen. Übrigens haben Kinder, die viel Zeit im Freien verbringen, ein geringeres Risiko, kurzsichtig zu werden. Darauf deuten die Ergebnisse mehrerer Studien hin, so Prof. Dr. Klaus Rüther vom BVA.

Für minderjährige Kinder übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Brillengläser und unter bestimmten Voraussetzungen auch für Kunststoffgläser beziehungsweise Kontaktlinsen oder für schulsporttaugliche Brillengläser. Dabei gelten allerdings Höchstgrenzen und auch die Brillengestelle müssen in aller Regel von den Eltern selber bezahlt werden. Kostenschutz bietet hier eine private Krankenzusatz-Versicherung, die je nach Vertragsvereinbarung auch die Kosten für Brillengestelle sowie für höherwertige Brillengläser in einer bestimmten Höhe übernimmt.

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