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Mit Bello, Miezi und Co. auf Reisen

29.01.2020   Tiere, die im Auto mitgeführt werden, müssen gesichert sein, damit sie weder den Fahrer noch die Mitfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer gefährden und natürlich auch selber bei einem Unfall, einer Notbremsung oder einem schnellen Ausweichmanöver nicht verletzt werden.

Egal ob es sich „nur“ um die Fahrt um die Ecke, zum Tierarzt oder um eine längere Urlaubsreise handelt – wer sein Tier im Auto mitnimmt, muss dafür sorgen, dass dieses weder sich noch andere gefährdet. Verkehrsrechtlich gelten dabei Hund, Katze und Co. als Ladung, die so zu sichern ist, dass auch bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver keine Gefahr von ihnen ausgeht.

Nach Angaben des Automobilclubs ADAC entwickelt bei einem Aufprall mit 50 Stundenkilometern beispielsweise ein Hund eine Aufprallenergie vom Dreißigfachen seines Eigengewichts. Das bedeutet: Ein ungesicherter 20 Kilogramm schwerer Hund schlägt wie ein 600 Kilogramm schwerer Klotz gegen die Rückenlehne – was für den Fahrer und das Tier tödlich sein kann. Außerdem kann ein ungesicherter Hund den Fahrer ablenken, sodass er nicht mehr dem Verkehrsgeschehen folgen kann und in der Folge sich und andere gefährdet.

Damit dies nicht passiert, müssen Tiere laut Straßenverkehrsordnung (StVO) wie jede andere Ladung auch entsprechend gesichert werden, ansonsten droht ein Bußgeld von 35 Euro oder mehr. Geht nämlich durch ein nicht gesichertes Tier eine Gefährdung aus, erhöht sich das Bußgeld auf mindestens 60 Euro und es kommt noch ein Punkt im Flensburger Fahreignungsregister dazu.

Hundetransport mit Transportbox und/oder Gurt …

Die Experten des ADAC haben sich unlängst mit der Frage auseinandergesetzt, wie man einen Hund sicher im Auto transportieren kann und hierbei unterschiedliche Systeme gegenübergestellt. So bieten stabile Transportboxen, egal ob aus Metall oder Kunststoff, eine hohe Sicherheit. Große Boxen, die zusätzlich zu sichern sind, sollte man dabei in einem Kombi direkt hinter der Rücksitzlehne positionieren – und zwar quer zur Fahrrichtung, so der ADAC. Kleine Boxen, die auch für Katzen genutzt werden können, lassen sich ebenfalls quer im Fußraum hinter den Vordersitzen unterbringen.

Transportboxen sind allerdings in der Handhabung umständlich und erfordern eine gewisse Eingewöhnung vonseiten des Tieres. Außerdem ist – so der ADAC – die Eigenstabilität der Boxen bei einer Sicherung ohne vordere Abstützung, also zum Beispiel auf dem Rücksitz, nicht ausreichend. Eine Alternative zu einer Transportbox ist ein Hundesicherheitsgurt, wobei hierfür unbedingt ein Crashtest-geprüftes, stabiles Geschirr mit breiten und gepolsterten Gurten verwendet werden sollte, um die Belastung bei einem Unfall für das Tier möglichst gering zu halten.

Gurte, die zum Beispiel auch an der Isofix-Halterung in modernen Fahrzeugen befestigt werden können, bieten in aller Regel einen größeren Bewegungsfreiraum für das Tier, was aber durchaus ein Nachteil sein kann. Zum einen können die Tiere dadurch den Fahrer eventuell immer noch stören und ablenken, zum anderen kann eben durch diese große Bewegungsfreiheit die Spitzenbelastung bei einem Unfall so hoch sein, dass das Tier trotz des Gurtes schwer verletzt wird oder nicht überlebt.

… oder einfach nur hinter einem Trennnetz oder Gitter?

In vielen Kombis, Schrägheckfahrzeugen, Vans oder SUVs sieht man Trennnetze oder Trenngitter, die den Kofferraum von der Fahrgastzelle abtrennen. Damit erfüllt man zwar formal die Ladungssicherung, doch der ADAC warnt, dass bei vielen älteren Fahrzeugen die Stabilität der Rücksitzlehnen – vor allem bei geteilten Lehnen –, nicht ausreichend sei. „Aus diesem Grund sollten vorwiegend stabile Laderaumtrenngitter nach DIN 75410-2 verwendet werden, die vom Dachbereich bis zum Ladeboden reichen und eine stabile Verankerung aufweisen“, so die Experten vom ADAC.

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Bei einem größeren Kofferraum ist die Verletzungsgefahr bei plötzlichen Ausweichmanövern, einer Vollbremsung oder einem Unfall für das Tier immens hoch. Zudem verweist der ADAC darauf, dass, sofern die eingesetzten Netze und Gitter nicht wirklich sicher verankert sind, diese kaum das Durchschlagen von größeren Tieren verhindern können.

Außerdem erklären die Experten des ADAC, dass eine Schutzdecke, die zumeist nur an den Kopfstützen der Vordersitze fixiert wird, nur die Rückbank vor Schmutz schützt, nicht aber das Tier vor Verletzungen. Spezielle Hundeautositze, die ähnlich wie ein Kindersitz aufgebaut sind, können dagegen durchaus eine adäquate Sicherung sein.

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