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So schützt man sich vor Hautkrebs

24.06.2021   Jährlich erkranken hierzulande mehrere zehntausend Menschen an Hautkrebs. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, um das Erkrankungsrisiko zu minimieren.

Seit Jahren steigt die Anzahl der an Hautkrebs Erkrankten stetig an. Prognosen von Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass allein in diesem Jahr bei fast 290.000 Menschen in Deutschland eine Hautkrebserkrankung festgestellt wird. Es gibt jedoch zahlreiche Schutzmaßnahmen, damit dieses Krebsrisiko möglichst niedrig bleibt.

Vor Kurzem hat das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Bericht zur Entwicklung der Krebserkrankungen in Deutschland herausgegeben. Grundlage waren unter anderem vorhandene Daten zu Krebsneuerkrankungen. Nach Schätzungen der RKI-Experten werden alleine in 2020 fast 265.000 Personen hierzulande an einem weißen Hautkrebs (Basalzell- oder Plattenepithel-Karzinom) und weitere 25.000 an dem lebensbedrohlichen schwarzen Hauptkrebs (malignes Melanom) erkranken. Das wären rund 18 Prozent mehr Hautkrebs-Neuerkrankungen als noch vor fünf Jahren.

Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) verdoppelt sich in Deutschland die Anzahl an Hautkrebs-Neuerkrankungen sogar alle zehn bis 15 Jahre. Wer sein Hautkrebsrisiko minimieren will, sollte vor allem eine lange oder intensive Ultraviolette (UV-)Strahlung, wie sie zum Beispiel vom Sonnenlicht oder Solarium abgegeben wird, meiden, denn die UV-Strahlung ist einer der häufigsten Auslöser von Hautkrebs.

Schon bei mittlerer UV-Strahlung ein Schutz notwendig

Schon eine geringe UV-Strahlung kann die Hautzellen chronisch schädigen und zwar bevor es überhaupt zu einer Hautrötung oder gar zu einem Sonnenbrand gekommen ist. Die Stärke der UV-Strahlung wird als UV-Index (UVI)-Wert auf einer Skala von eins bis elf angegeben. Je höher der UVI-Wert, desto größer ist auch das Hautkrebsrisiko. Schutzmaßnahmen vor UV-Strahlung sind laut BfS bereits ab einem UV-Index 3, also bei mittlerer UV-Strahlung erforderlich.

Informationen zum regionalen UVI-Wert erhält man häufig in Tageszeitungen, in Wetterberichten sowie im Webportal des BfS. Doch Vorsicht: Wasser, Sand, aber auch Schnee können die UV-Strahlung reflektieren und so die Intensität der UV-Strahlung noch verstärken. In der Regel ist in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr der UVI-Wert am höchsten.

Gesundheitsexperten raten grundsätzlich, die Aufenthaltsdauer in der Sonne an seinen eigenen Hauttyp anzupassen und so jede Rötung der Haut vermeiden. Dabei gilt: Je heller die Haut, desto kürzer sollte man sich direkt der Sonneneinstrahlung aussetzen. Medikamente wie zum Beispiel bestimmte Antidepressiva, manche Hormonpräparate oder einige Herz-Kreislauf-Medikamente können die Lichtempfindlichkeit aber auch erhöhen. Details dazu sollte man mit dem behandelnden Arzt abklären.

Auch im Schatten gibt es eine UV-Strahlung

Ab einer mittleren UV-Strahlung (UVI 3) sollten Aktivitäten im Freien am besten in die Morgen- und Abendstunden verlegt und die Mittagszeit bevorzugt in einem Raum oder zumindest im Schatten verbracht werden. Laut BfS sollte man ab einem sehr hohen UVI von acht oder noch höher so viel Zeit wie möglich im Schatten verbringen oder gleich in einem Gebäude bleiben.

Übrigens gibt es auch im Schatten eine UV-Strahlung. So verringert laut den Experten des BfS ein Schatten, den ein Sonnenschirm spendet, die UV-Strahlung nur um rund zehn bis 30 Prozent. Der Schatten unter einem Baum mit einer dichten Blätterkrone reduziert die UV-Strahlung nur um etwa 20 Prozent.

Deshalb sollte man nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung, sondern auch im Schatten seine Haut durch eine Sonnencreme und durch Kleidung – es gibt auch spezielle UV-Schutztextilien – schützen.

Die passende Sonnencreme

Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP) empfiehlt generell, mindestens 30 Minuten vor dem Aufenthalt an der Sonne eine Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 20 auf alle unbedeckten Hautstellen aufzutragen. Bei Kindern sollte die Sonnencreme mindestens den LSF 30 und bei Menschen mit empfindlicher Haut sogar LSF 50 oder höher haben. Schweiß und Wasser beim Baden verringern übrigens die Schutzschicht, sodass regelmäßiges Nachcremen notwendig ist.

Generell raten Gesundheitsexperten bei direkter Sonneneinstrahlung auch zum Tragen einer Kopfbedeckung, um einem Sonnenstich, also einer Reizung und damit einer Entzündung der Hirnhäute vorzubeugen. Zudem sollte man an der Sonne eine Sonnenbrille mit der Kennzeichnung UV-400 benutzen – UV-400 steht dafür, dass die Brillengläser vor einer UV-Strahlung mit einer Wellenlänge bis 400 Nanometer, welche die Augen schädigen kann, schützen.

Detaillierte Informationen zum Thema Hautkrebs wie Symptome, Früherkennungsmaßnahmen und Präventionstipps enthalten die Webauftritte folgender Institutionen: ADP, BfS, Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsches Krebsforschungszentrum und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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