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Verschlissene Stoßdämpfer sind ein Sicherheitsrisiko

20.03.2019   Es gibt gute Gründe, warum in regelmäßigen Abständen die Wirkung der Autostoßdämpfer überprüft werden sollte. Durch schlechte Stoßdämpfer werden die Fahrstabilität verringert, der Bremsweg verlängert, der Reifenverschleiß erhöht und der Fahrkomfort verschlechtert.

Autos haben zahlreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme. Doch diese Systeme funktionieren nur dann effektiv, wenn alle sicherheitsrelevanten Teile eines Autos optimal funktionieren. Eine besondere Bedeutung haben hierbei die Stoßdämpfer, denn diese sorgen dafür, dass das Fahrzeug stets den bestmöglichen Kontakt zur Straße hat. Allerdings verschleißen Stoßdämpfer und es gibt – im Gegensatz beispielsweise zu abgenutzten Bremsen – hierfür kein Warnkontrolllicht im Cockpit.

Wenn Schlaglöcher durchfahren, Bodenwellen überfahren oder plötzliche Brems- und Fahrmanöver durchgeführt werden, müssen Stoßdämpfer Höchstleistungen vollbringen. Sie sorgen nämlich dafür, dass das Fahrzeug nicht zum Schwingen beginnt, sondern jederzeit einen optimalen Kontakt zur Fahrbahn hat. Deshalb heißen die Stoßdämpfer korrekterweise auch Schwingungsdämpfer.

Allerdings unterliegen ebendiese Dämpfer auch einem gewissen, oftmals schleichenden Verschleiß mit der Folge, dass die Straßenlage schlechter und der Bremsweg länger werden. Außerdem wirken sich schlechte Stoßdämpfer negativ auf den Reifenverschleiß und den Komfort beim Fahren aus. Gründe gibt es also genug, die Stoßdämpfer regelmäßig zu kontrollieren.

Die Überprüfung bei der Hauptuntersuchung reicht nicht

„Aufgabe der Stoßdämpfer ist es, die Schwingungen des Fahrzeuges abzubremsen, wenn es bei Bodenwellen, Schlaglöchern oder Hindernissen einfedert“, verdeutlicht auch Jörg Sautter, Kfz-Sachverständiger bei der Sicherheitsberatungs- und Prüfungsorganisation Dekra. Er verweist auf ein typisches Problem: „Der Verschleiß von Stoßdämpfern verläuft schleichend und wird vom Autofahrer teilweise gar nicht bemerkt. Der Fahrer gewöhnt sich leicht an ein Nachlassen der Dämpferwirkung, weil ihm meist der direkte Vergleich mit intakten Dämpfern fehlt.“

Das Problem hierbei: Auch bei der Hauptuntersuchung (umgangssprachlich TÜV), die durch staatlich anerkannte Prüforganisationen durchgeführt wird, fallen verschlissene Stoßdämpfer oftmals nicht auf. Im vorgegebenen Prüfumfang ist nämlich eine Prüfung der Stoßdämpfer auf einem speziellen Prüfstand nicht vorgesehen. Es gibt lediglich eine Sichtprüfung, bei der beispielsweise austretendes Öl am Stoßdämpfer erkannt wird. Aber ein einfacher Sicht- oder Wipptest genügt eben in aller Regel auch nicht, um festzustellen, ob die Schwingungsdämpfer noch tauglich sind.

Experten empfehlen deshalb, die Stoßdämpfer im Abstand von 20.000 Kilometern auf einem entsprechenden Prüfstand entweder in einer Werkstatt oder bei einem Kfz-Sachverständigen überprüfen zu lassen – und zwar spätestens ab einer Gesamtlaufleistung von 80.000 Kilometern.

Anzeichen für defekte Stoßdämpfer

Auch wenn eine effektive Überprüfung der Stoßdämpfer nur auf einem Prüfstand möglich ist, gibt es jedoch einige Anzeichen, die auf einen oder mehrere verschlissene Stoßdämpfer hinweisen. Mögliche Symptome sind, wenn sich das Fahrzeug beim Fahren „schwammig“ anfühlt, das Lenkrad flattert, die Reifen sich ungleich abfahren, Poltergeräusche beim Überfahren von Unebenheiten oder Schlaglöcher auftreten oder gar Öl aus dem Stoßdämpfer austritt.

Aber auch ein schlechtes oder ungleiches Fahrverhalten beispielsweise in Rechts- und Linkskurven deutet auf Verschleiß hin, ebenso wie eine erhöhte Seitenwind-Empfindlichkeit, ein Aufschaukeln oder ein besonders tiefes Eintauchen beim Bremsen.

Bemerkt man eines oder mehrere dieser Anzeichen, sollte das Fahrzeug in einer Fachwerkstatt überprüft und gegebenenfalls die Stoßdämpfer erneuert werden. Wichtig hierbei: Defekte Dämpfer sollten stets achsweise getauscht werden.

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