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Weniger Unfälle durch Neuwagen und Oldtimer

09.04.2021   Wer eine Kfz-Versicherung beantragt, muss in der Regel auch das Alter des Fahrzeugs angeben, als man es zum ersten Mal auf sich zugelassen hat. Warum dies so ist, verdeutlicht eine Schadenstatistik.

Mit Autos, die fast neu oder die bereits älter als 23 Jahre waren, als sie zum ersten Mal auf den aktuellen Pkw-Halter angemeldet wurden, werden im Schnitt deutlich weniger Unfälle verursacht, bei denen andere zu Schaden kommen, als mit den übrigen Pkws. Dies belegt die gemeinschaftliche Kraftfahrt-Statistik für 2018 der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Rund 44,59 Millionen Pkws waren in 2018 hierzulande zugelassen und über eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert. Die Kfz-Haftpflichtversicherung, hierzulande eine Pflichtversicherung, übernimmt unter anderem die Kosten für Personen-, Sach- und reine Vermögensschäden eines Unfallgegners, die mit dem versicherten Pkw verursacht wurden, bis zu den in der Kfz-Police vereinbarten Deckungssummen. 2018 zahlten die Kfz-Haftpflichtversicherer für rund 2,76 Millionen Unfälle über 9,92 Milliarden Euro an Entschädigungsleistung an die Geschädigten.

Dies ist der „Jahresgemeinschafts-Statistik“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) zu entnehmen. Die Statistik zeigt auch, dass die durchschnittliche Häufigkeit solcher Kfz-Haftpflichtunfälle unter anderem davon abhängt, welches Alter das Auto hatte, als es vom aktuellen Kfz-Halter erworben wurde. Dies ist auch der Grund, warum Neuwagen und Oldtimer meistens besonders günstig in der Kfz-Haftpflichtversicherung im Vergleich zu den anderen Altersklassen sind.

Geringe Schadenhäufigkeit bei Neuwagen und Oldtimern

Im Schnitt ereigneten sich 62 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Autos. Im Durchschnitt zahlten die Kfz-Haftpflichtversicherer den geschädigten Unfallgegnern je Kfz-Haftpflichtschaden 3.593 Euro. Betrachtet man das Alter der Fahrzeuge, als sie zum ersten Mal vom aktuellen Kfz-Halter erworben beziehungsweise auf diesen zugelassen wurden, ergibt sich jedoch ein unterschiedliches Bild.

Denn mit den rund 23,44 Millionen Pkws, die beim Kauf oder Erwerb des jetzigen Kfz-Halters noch keine drei Jahre seit der Erstzulassung und damit relativ neu waren, wurden in 2018 durchschnittlich nur 57 Kfz-Haftpflichtunfälle je 1.000 versicherte Pkws, die in diese Kategorie fallen, verursacht. Die Höhe eines Kfz-Haftpflichtschadens lag hier im Schnitt bei 3.475 Euro. Damit liegen die Schadenhäufigkeit wie auch die durchschnittliche Schadenhöhe bei den neu oder fast neu gekauften Autos deutlich unter den Durchschnittswerten aller Pkws.

Ebenfalls eine deutlich niedrigere Schadenhäufigkeit als der Durchschnitt aller Pkws weisen die knapp 413.000 Autos auf, die beim Erwerb des aktuellen Kfz-Halters 23 Jahre oder noch älter waren. Die Schadenhäufigkeit bei diesen Oldtimern lag in 2018 bei 38 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Autos dieser Alterskategorie. Allerdings lag die durchschnittliche Schadenhöhe je Kfz-Haftpflichtunfall bei den Oldtimern mit 4.079 Euro deutlich über dem Durchschnitt aller Pkws.

Die Autoaltersklasse mit den schlechtesten Schadenwerten

Bei allen Autos, die beim Erwerb durch den jetzigen Kfz-Halter zwischen drei und unter 23 Jahre alt waren, zeigt sich: Je älter ein Pkw beim Erwerb durch den aktuellen Autohalter war, desto höher war auch die Schadenhäufigkeit je Kfz-Haftpflichtunfall. Bei den drei bis unter vier Jahre alten Pkws lag die Schadenhäufigkeit bei 59 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Autos dieser Alterskategorie und der Schadendurchschnitt bei 3.549 Euro je Kfz-Haftpflichtschaden.

Bei den beim Erwerb neun bis unter zehn Jahre alten Autos betrug die Schadenhäufigkeit 70 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 dieser versicherten Autos und die Schadenhöhe im Schnitt 3.608 Euro je Kfz-Haftpflichtschaden. Nach den Neufahrzeugen entfielen mit 3,97 Millionen Fahrzeugen die meisten Pkws auf die zum Zeitpunkt des Erwerbs vier bis unter sechs Jahre alten Autos. Deren Schadenhäufigkeit lag bei 61 Kfz-Haftpflichtunfällen je 1.000 versicherte Pkws und die durchschnittliche Schadenhöhe betrug 3.600 Euro je Kfz-Haftpflichtschaden.

Für Pkws, die beim Erwerb zwischen 13 und unter 16 Jahre alt waren, belief sich die Schadenhäufigkeit auf 80 Kfz-Haftpflichtunfälle pro 1.000 versicherte Autos dieser Kategorie. Die Schadenhöhe lag im Schnitt bei 3.792 Euro je Kfz-Haftpflichtschaden. Die schlechtesten Werte hatten die Pkws, die zum Zeitpunkt des Erwerbs durch den jetzigen Kfz-Halter zwischen 18 und unter 23 Jahre alt waren. Hier lag die Schadenhäufigkeit bei 86 Kfz-Haftpflichtunfällen je 1.000 versicherte Autos und die durchschnittliche Schadenhöhe je Kfz-Haftpflichtschaden bei 4.120 Euro.

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