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Wie vermögend die Deutschen im internationalen Vergleich sind

06.10.2020   Ein Finanzdienstleister hat die Entwicklung des Geldvermögens im vergangenen Jahr in fast 60 Ländern untersucht. 2019 fiel das Wachstum so stark aus wie schon lange nicht mehr. Wie die Bundesrepublik im internationalen Vergleich abschneidet.

In der aktuellen Auflage einer Untersuchung hat ein global tätiger Finanzdienstleister erneut die Entwicklung des Vermögens privater Haushalte in fast 60 Ländern beleuchtet. 2019 fiel das Wachstum so stark aus wie schon lange nicht mehr. Die Bundesbürger gehören in der globalen Pro-Kopf-Vermögensrangliste allerdings nur noch knapp zu den Top 20.

Ein international tätiger Finanzdienstleister im Bereich Versicherungen, Vermögensverwaltung und Bankgeschäfte hat zum elften Mal im Rahmen einer Studie Geldvermögen und Verschuldung der privaten Haushalte in 57 Ländern analysiert. Das Geldvermögen in Landeswährung wurde dabei zum festen Wechselkurs von Ende 2019 in Euro umgerechnet. Die Daten der meisten Länder beruhen auf Statistiken aus der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung zur Vermögensbilanz.

Teilweise „konnten wir das Geldvermögen durch Informationen aus Haushaltsumfragen, Bankstatistiken, Statistiken zum Aktien- und Bondvermögen und versicherungs-technischen Rückstellungen approximieren“, heißt es in dem Report. Auf die 57 untersuchten Länder entfielen 92 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und 72 Prozent der Weltbevölkerung. Das Jahr 2019 verlief laut der Untersuchung außergewöhnlich.

Geldvermögen wächst so stark wie schon lange nicht mehr

„Noch nie konnten wir in den letzten zehn Jahren eine so große Zunahme des Wohlstands verzeichnen: Weltweit stieg das Bruttogeldvermögen im Jahr 2019 um 9,7 Prozent (auf 192 Billionen Euro) und verzeichnete damit das stärkste Wachstum seit 2005“, heißt in einer Mitteilung des Finanzdienstleisters zur Studie. Vor zwei Jahren betrug das Plus in den damals untersuchten Ländern acht Prozent, vor vier Jahren nicht einmal fünf Prozent.

Nachdem vor zwei Jahren erstmals seit der Finanzkrise wieder in nennenswertem Umfang Gelder in Aktien und Investmentfonds geflossen waren, verzeichneten im Jahr 2019 Wertpapiere mit 13,7 Prozent das stärkste Wachstum unter den Vermögensklassen. Das Wertpapiervermögen erhöhte sich auf 77 Billionen Euro. Der Anteil am Bruttogeldvermögen lag damit erneut bei über 40 Prozent.

Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionseinrichtungen

Rang zwei belegen Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionseinrichtungen mit 58 Billionen Euro (plus 8,1 Prozent). In diese Kategorie fallen Forderungen gegenüber privaten Versicherungs-Gesellschaften, Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung, öffentlichen, kirchlichen und kommunalen Zusatzversorgungs-Einrichtungen sowie den Versorgungswerken der freien Berufe, nicht jedoch gegenüber Einrichtungen der Sozialversicherung. Der Anteil am Bruttogeldvermögen erhöhte sich im Vergleich zum Vorvorjahr diesbezüglich um über einen Prozentpunkt auf 30 Prozent.

Das verbleibende gute Viertel des Bruttogeldvermögens (52 Billionen Euro) entfällt auf Bankeinlagen. Alle vorgenannten Vermögensklassen performten im vergangenen Jahr zum Teil deutlich besser als im langjährigen Durchschnitt, so die Studienautoren.

Verbindlichkeiten stark gestiegen

Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte wuchsen dagegen im Jahr 2019 mit unter sechs Prozent um fast die Hälfte stärker als im langfristigen jährlichen Mittel, wie der Report belegt. Da die Schulden sich nicht so stark wie das Bruttogeldvermögen erhöhten, erreichte das Nettogeldvermögen (Differenz zwischen Bruttogeldvermögen und Verbindlichkeiten) Ende 2019 ein neues Rekordhoch von 146 Billionen Euro (plus 11,1 Prozent).

In Deutschland erhöhten sich die Verbindlichkeiten mit knapp fünf Prozent (auf knapp 1,88 Billionen Euro) nicht ganz so stark wie global gesehen. Das Brutto-Geldvermögen in der Bundesrepublik legte um sieben Prozent auf fast 6,5 Billionen Euro zu. Dadurch wuchs das private Nettovermögen auf fast 4,6 Billionen Euro.

Deutschland nur so gerade eben in den Top 20

In der Liste der 20 reichsten Länder gemessen am Bruttogeldvermögen pro Kopf belegt Deutschland aktuell wieder den 19. Platz – im Vorvorjahr war es der 20. Platz. Der Wert liegt bei rund 79.800 Euro. Spitzenreiter ist die Schweiz mit fast 294.000 Euro, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit fast 255.000 Euro.

Beim Nettogeldvermögen pro Kopf langte es für die Bundesrepublik mit gut 57.000 Euro immerhin erneut zu Position 18. An erster Stelle liegen die Vereinigten Staaten mit fast 210.000 Euro. Die Schweiz fiel auf Platz zwei zurück (195.000 Euro).

Lange nicht jeder hat ein hohes Nettogeldvermögen

Wie aus dieser und auch anderen Studien hervorgeht, ist die Vermögensverteilung jedoch innerhalb der Bevölkerung ungleich. Dies gilt auch in Deutschland. Das heißt, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung haben hierzulande anteilig mehr Einwohner ein deutlich geringeres Nettogeldvermögen als den für Deutschland angegebenen Durchschnittswert von 57.000 Euro, aber einige wenige Bürger dafür ein Nettogeldvermögen, das dem x-Fachen dieses Wertes entspricht.

Grundsätzlich gilt: Um finanziell abgesichert zu sein, ist es für den Einzelnen wichtig zu wissen, wie seine finanzielle Situation aussieht und mit welchen Leistungen und Einkommen er beispielsweise bei einer eintretenden Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder im Rentenalter rechnen kann. Ein Versicherungsexperte kann entsprechende Übersichtshilfen und Berechnungen bereitstellen. Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie bietet die Versicherungswirtschaft zudem individuell passende Anlage- und Absicherungslösungen an, um mögliche Einkommenslücken zu schließen.

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