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Wo am häufigsten Motorräder und Mopeds geklaut werden

24.05.2019   In welchen Bundesländern, Land- oder Stadtkreisen in Relation zur Einwohnerzahl die meisten Motorräder und Mopeds gestohlen werden, geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Die regionalen Unterschiede sind hierbei zum Teil beträchtlich.

Seit mehr als zehn Jahren ist die Zahl der Motorrad- und Mopeddiebstähle rückläufig. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede, wie viele Krafträder in einem Bundesland je 100.000 Einwohner gestohlen werden. So wurden in Bayern, dem Bundesland mit der niedrigsten Diebstahlrate, letztes Jahr achtmal weniger Motorräder und Mopeds geklaut als in Berlin, dem Bundesland mit der höchsten Kraftradklaurate. Dies zeigen die Fakten der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik.

Wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2018 (PKS 2018) hervorgeht, wurden letztes Jahr hierzulande 20.208 Krafträder, also Motorräder und Mopeds, gestohlen. Das ist seit über 30 Jahren der niedrigste Wert. Die meisten von der Polizei registrierten Kraftraddiebstähle in diesem Zeitraum gab es 1993 mit mehr als 61.900 Fällen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden letztes Jahr rund 640 Krafträder weniger gestohlen, was einer Reduzierung um fast 3,1 Prozent entspricht.

Insgesamt ist damit seit 2007 – damals wurden fast 53.200 Krafträder geklaut – die Anzahl der Kraftraddiebstähle jedes Jahr zurückgegangen. Auch die Diebstahlrate in Relation zur Einwohnerzahl ist seit 2007 rückläufig und erreichte mit 24,4 Kraftraddiebstählen je 100.000 Einwohner den bisher niedrigsten Wert seit über 30 Jahren. Die höchste Klaurate gab es 1993 mit 76,5 gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner.

In Bayern die niedrigste und in Berlin die höchste Klaurate

Doch je nach Bundesland, Land- oder Stadtkreis unterscheiden sich die Kraftraddiebstahlraten deutlich voneinander. So ist die Klaurate bei den Bundesländern in Berlin mit 55,6 gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner am höchsten und in Bayern mit nicht ganz 7,2 geklauten Krafträdern pro 100.000 Einwohner am niedrigsten. Das Risiko, dass in Berlin ein abgestelltes Motorrad oder Moped abhandenkommt, ist damit fast achtmal höher als in Bayern.

Zum Teil weit über der durchschnittlichen bundesweiten Klaurate von rund 24,4 geklauten Motorrädern und Mopeds je 100.000 Einwohner liegen auch folgende Bundesländer: Bremen mit 47,6, Sachsen-Anhalt mit 36,5, Nordrhein-Westfalen mit 35,8, Sachsen mit 32,5, Saarland mit 25,3 und Hamburg mit 24,6 entwendeten Motorrädern und Mopeds je 100.000 Einwohner.

Klauraten unter dem Bundesdurchschnitt haben Brandenburg mit 23,6, Hessen mit 23,2, Thüringen mit 23,1, Mecklenburg-Vorpommern mit 22,0, Rheinland-Pfalz mit 20,5, Schleswig-Holstein mit 19,8, Baden-Württemberg mit 19,2 und Niedersachsen mit 16,1 geklauten Krädern je 100.000 Einwohner.

Zwei Regionen ohne einen einzigen Kraftraddiebstahl

Extrem unterschiedlich sind auch die Kraftraddiebstahlraten in den 401 Landkreisen, Kreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten. Während beispielsweise in der kreisfreien Stadt Amberg und im Landkreis Bayreuth kein einziges Motorrad oder Moped gestohlen wurden (Klaurate null), wurden im Kreis Aachen 92,1 und in der kreisfreien Stadt Leverkusen sogar 96,6 Krafträder je 100.000 Einwohner entwendet.

Insgesamt gibt es weitere sechs Landkreise, alle in Bayern, mit einer Klaurate unter zwei Krafträdern je 100.000 Einwohner. Das sind die Landkreise Aichach-Friedberg und Cham (Klaurate je 0,8), Freyung-Grafenau (Klaurate 1,3), Kronach (Klaurate 1,5), Bad Tölz-Wolfratshausen (Klaurate 1,6) und Bad Kissingen (Klaurate 1,9).

Im Gegensatz dazu gibt es neben Leverkusen und Aachen noch fünf weitere Regionen, in denen 70 Krafträder oder mehr je 100.000 Einwohner in der Region gestohlen werden. Dazu zählen die kreisfreien Städte Ludwigshafen am Rhein (Klaurate 70,0), Köln (Klaurate 78,9), Neumünster (Klaurate 80,7), der Stadtkreis Freiburg im Breisgau (Klaurate 85,8) und die kreisfreie Stadt Bremerhaven (Klaurate 87,6).

Aufklärungsquoten differieren ebenfalls

Laut PKS 2018 wurde letztes Jahr bundesweit im Durchschnitt nur jeder fünfte Kraftraddiebstahl aufgeklärt; das ist die niedrigste Aufklärungsrate seit 1994. Deutlich höher als im Bundesdurchschnitt war dagegen die Aufklärungsquote in Thüringen mit 32,8 Prozent und Bayern mit 32,0 Prozent. Auch in Rheinland-Pfalz (28,7 Prozent), Baden-Württemberg (25,8 Prozent), Niedersachsen (25,5 Prozent), Sachsen-Anhalt (24,4 Prozent), Sachsen (22,5 Prozent) und Hessen (20,5 Prozent) lag die Aufklärungsquote über der bundesweiten.

Etwas weniger Kraftraddiebstähle als im Bundesdurchschnitt wurden in Schleswig-Holstein (19,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (19,2 Prozent) und Brandenburg (18,0 Prozent) aufgeklärt. Eine deutlich niedrigere Aufklärungsquote hatten dagegen die Bundesländer Saarland (16,7 Prozent), Bremen (16,0 Prozent), Nordrhein-Westfalen (15,1 Prozent) und Berlin (13,8 Prozent). Gerade einmal halb so viele Kraftraddiebstähle wie im Bundesdurchschnitt wurden im Bundesland Hamburg aufgeklärt – die Aufklärungsquote betrug hier 10,2 Prozent.

Übrigens, wer sichergehen will, dass ihm im Falle eines Diebstahles sein Motorrad oder Moped auch finanziell ersetzt wird, sollte eine Teilkasko-Versicherung haben. Ist ein Motorrad vollkaskoversichert, ist automatisch der Teilkaskoschutz miteingeschlossen. Bei einer Teilkaskoversicherung ist nicht nur das Kraftrad selbst gegen Diebstahl, sondern auch am Kfz befestigte Teile bis zu einer in der Kfz-Versicherungspolice vereinbarten Höhe versichert. Für welche Kfz-Teile wie Verkleidung und Satteltaschen der Versicherungsschutz gilt, ist ebenfalls der Police zu entnehmen.

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