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„Nur mal kurz weg“ kann für Bello und Co. tödlich sein

25.06.2021   Die kommenden Wochen versprechen heiß zu werden. Diese Hitze ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Haustiere ein Problem. Wie man Hunde, Katzen, Vögel und andere Kleintiere vor hitzebedingten Gesundheitsschäden schützen kann.

Eine intensive Sonneneinstrahlung und hohe Hitze können für Haustiere tödlich sein. So verenden beispielsweise Kaninchen, wenn sie keinen Schatten haben, um sich zu schützen. Auch das Auto ist in der Vergangenheit für viele Hunde bereits zur tödlichen Hitzefalle geworden, und zwar auch dann, wenn die Außentemperaturen eigentlich noch relativ niedrig sind. Die Experten der Bundestierärztekammer e.V. (BTK) haben einige Tipps zusammengestellt, wie Haustiere unbeschadet durch den Sommer kommen.

Im vergangenen Jahr musste die Polizei in Neustadt an der Weinstraße ausrücken, um einen Collie aus einem Auto zu befreien, weil sich der Hund aufgrund der Temperatur durch die Sonneneinstrahlung und der geschlossenen Fenster in einem gesundheitsbedenklichen Zustand befand.

Um den Hund zu retten, schlugen die Beamten die hintere Seitenscheibe ein. Dies ist kein Einzelfall, solche Ereignisse kommen jährlich mehrmals vor. Und manchmal können eingeschlossene Tiere nicht rechtzeitig gerettet werden und sterben an einem Hitzschlag. Deshalb warnen die Experten der Bundestierärztekammer e.V. (BTK) eindringlich davor, ein Tier – auch nicht für wenige Minuten – an warmen und/oder sonnigen Tagen im Auto zurückzulassen.

Schon bei mäßig warmen Tagen droht ein Hitzestau im Auto

Denn in der Sonne, aber auch bei wolkigen Tagen und Außentemperaturen von bereits ab 20 oder 24 Grad Celsius heizt sich das Innere eines Autos schnell auf über 40 bis 70 Grad Celsius auf und wird damit zur Todesfalle für ein Haustier. Selbst ein leicht geöffnetes Fenster oder ein Schälchen Wasser können dies nicht verhindern.

„Auch ein Parkplatz im Schatten ist keine Lösung, denn die Sonne wandert und der kurze Einkauf des Tierhalters führt zur qualvollen Überhitzung des Tieres“, weiß Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK.

Anzeichen einer Überhitzung erkennen

Wenn es Hunden, Katzen, Kaninchen oder andere Kleintieren zu heiß ist, zeigt sich diese Überhitzung an folgenden Symptomen: starkes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, rasches und flaches Atmen, Taumeln, unkoordiniertes Im-Kreis-Laufen, Zuckungen, Krämpfe oder eine eintretende Bewusstlosigkeit. Haben Tiere an warmen Tagen ein oder mehrere dieser Symptome, sollten diese sofort in den Schatten gebracht werden.

Um die Körpertemperatur langsam zu senken, eignen sich feuchte Tücher unter dem Tier und an den Beinen. Außerdem können Kleintiere wie Meerschweinchen, Chinchillas, Kaninchen und Vögel auch vorsichtig mit Wasser besprüht werden. Sofern das Tier bei Bewusstsein ist, kann es auch trinken. Wichtig: Wenn das Tier sich leicht erholt hat, sollte man dennoch umgehend einen Tierarzt aufsuchen, denn es besteht immer noch Lebensgefahr.

Sommertipps für den Hund …

Dass man einen Hund unter keinen Umständen bei diesen Temperaturen im Auto lassen darf, wurde bereits angesprochen. Doch es gibt noch andere Gefahren – beispielsweise die Straße beziehungsweise der Gehweg, denn der Bodenbelag heizt sich auf und kann Temperaturen von 60 Grad Celsius oder mehr erreichen. Hunde können sich dort die Pfoten verbrennen.

Deshalb sollte man an sonnigen, heißen Sommertagen die Spaziergänge mit Hunden lieber auf die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden verlegen. Zudem sind beispielsweise Feldwege durchs Gras oder Sand angenehmer für das Tier, weil sich der Bodenbelag hier deutlich weniger aufheizt. Ob ein Belag zu heiß ist, kann jeder selbst testen: einfach den Handrücken sieben Sekunden auf den Boden halten. Ist dies zu heiß für den Menschen, ist es auch für den Hund unerträglich.

… und für Kleintiere

Tiere wie Kaninchen und Vögel, die in Käfigen und Freigehegen gehalten werden, sind im Sommer ebenfalls gefährdet, nämlich dann, wenn sie in der prallen Sonne stehen. Deshalb sollte man beim Aufstellen von Käfigen oder einem Freilauf darauf achten, dass die Tiere immer einen Platz im Schatten haben – und zwar zu jeder Tageszeit, also unabhängig vom Sonnenstand.

Kontrollieren sollte man ferner das Fell von Kaninchen und Nagetieren, vor allem im Afterbereich, denn in Verunreinigungen legen Fliegen gerne ihre Eier ab. Die ausgeschlüpften Larven können sich dann unter die Haut bohren. Ein solcher Madenbefall ist qualvoll für das Tier und kann, wenn er zu spät erkannt wird, tödlich sein.

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