24.08.2020 Letztes Jahr waren bundesweit 15,9 Prozent der Bürger von Armut bedroht. Dies ist ein neuer Höchststand. In einigen Bundesländern ist der Anteil der Bevölkerung, der armutsgefährdet ist, sogar noch höher. Dies sind aktuelle Statistikergebnisse des Statistischen Bundesamtes.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren letztes Jahr 15,9 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Das ist der höchste Wert seit der Wende. Die Statistik zeigt zudem, dass es deutliche regionale Unterschiede gibt.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat jüngste Daten veröffentlicht, die zeigen, dass 15,9 Prozent der Bevölkerung in Deutschland als armutsgefährdet gelten. 2018 waren es noch 15,5 Prozent. Zudem ist im Jahr 2019 seit der Wende 1990 der bisher höchste Wert erreicht worden. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens (Äquivalenzeinkommen) der Bevölkerung in Privathaushalten auskommen müssen.
Diese monatliche Einkommensschwelle, auch Armutsgefährdungs-Schwelle genannt, lag bei einem Einpersonenhaushalt bundesweit in 2019 bei 1.074 Euro und damit um 39 Euro beziehungsweise 3,8 Prozent höher als im Vorjahr. Die Armutsgefährdungsquote, also die Quote, wie viele Bürger unter der Armutsgefährdungs-Schwelle liegen, ist laut Destatis ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut. Basis der aktuellen Statistik ist der aktuelle Mikrozensus, eine bundesweit durchgeführte Befragung von rund 750.000 Personen.
Region/Bundesland | Armutsgefährdungsquote je Region in Prozent |
---|---|
Grundlagen für die Ermittlung der regionalen Armutsgefährdungsquote ist die deutschlandweite Armutsgefährdungs-Schwelle, zum Beispiel 1.074 Euro monatliches Nettoeinkommen bei Einpersonenhaushalt in 2019; Datenquelle: Statistisches Bundesamt | |
Bayern | 11,9 |
Baden-Württemberg | 12,3 |
Schleswig-Holstein | 14,5 |
Hamburg | 15,0 |
Brandenburg | 15,2 |
Rheinland-Pfalz | 15,6 |
Bundesweiter Durchschnitt | 15,9 |
Hessen | 16,1 |
Saarland | 17,0 |
Thüringen | 17,0 |
Niedersachsen | 17,1 |
Sachsen | 17,2 |
Nordrhein-Westfalen | 18,5 |
Berlin | 19,3 |
Mecklenburg-Vorpommern | 19,4 |
Sachsen-Anhalt | 19,5 |
Bremen | 24,9 |
Region/Bundesland | Armutsgefährdungsquote je Region in Prozent | Armutsgefährdungs-Schwelle für Einpersonenhaushalt je Region in Euro |
---|---|---|
Grundlagen für die Ermittlung der regionalen Armutsgefährdungsquote ist die regionale Armutsgefährdungs-Schwelle, Datenquelle: Statistisches Bundesamt | ||
Thüringen | 12,4 | 966 |
Sachsen | 12,5 | 968 |
Brandenburg | 13,3 | 1.030 |
Mecklenburg-Vorpommern | 13,4 | 937 |
Bayern | 14,7 | 1.155 |
Sachsen-Anhalt | 14,8 | 958 |
Baden-Württemberg | 15,6 | 1.167 |
Deutschland | 15,9 | 1.074 |
Schleswig-Holstein | 15,9 | 1.113 |
Niedersachsen | 16,0 | 1.049 |
Rheinland-Pfalz | 16,5 | 1.100 |
Hessen | 17,0 | 1.095 |
Nordrhein-Westfalen | 17,0 | 1.042 |
Saarland | 17,1 | 1.076 |
Berlin | 17,8 | 1.045 |
Hamburg | 17,9 | 1.145 |
Bremen | 18,5 | 975 |