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Bluthochdruck auf dem Vormarsch

24.09.2018   Wer einen hohen Blutdruck hat, hat nicht selten keine oder nur geringe Beschwerden – das ist es, was die Volkskrankheit Bluthochdruck, im Fachjargon Hypertonie genannt, so gefährlich macht.

Experten gehen davon aus, dass fast jeder dritte Bürger hierzulande unter Bluthochdruck leidet. Doch jeder fünfte Betroffene weiß nichts von seiner Krankheit. Dabei ist Bluthochdruck extrem gefährlich und oftmals der Auslöser für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder andere schwerwiegende Leiden. Die gute Nachricht: Bluthochdruck ist gut zu behandeln.

Die Zahl der Menschen, die an Bluthochdruck leiden und behandelt werden, wächst stetig. Waren es im Jahr 2008 rund 21 Millionen Bürger beziehungsweise 25,3 Prozent der Bevölkerung, stieg die Zahl bis 2016 auf mehr als 23 Millionen Betroffene an, was einem Bevölkerungsanteil von 28,4 Prozent entspricht, wie eine Untersuchung der Krankenkasse Barmer, eines Trägers der gesetzlichen Krankenversicherung zeigt.

„Bluthochdruck ist zu einer Volkskrankheit geworden, die in den kommenden Jahren durch den demografischen Wandel weiter zunehmen dürfte“, betont Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Andere Studien wie des Robert Koch Instituts (RKI) kommen zu dem Ergebnis, dass beinahe zwei Drittel der Menschen in der Altersgruppe ab 65 Jahren an Bluthochdruck leiden. Angesichts der demografischen Wandels ist also davon auszugehen, dass die Anzahl der Betroffenen in den nächsten Jahren noch deutlich steigen wird.

Risikofaktoren

„Bluthochdruck kann viele Gründe haben. Grundsätzlich können unter anderem Diabetes, Übergewicht. Nikotinkonsum, Bewegungsmangel und ungesunder Stress zu Bluthochdruck führen“, wie Dr. Marschall erklärt. Sie rät: „Wer längere Zeit Warnsignale wie Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten, Kurzatmigkeit sowie Schmerzen in Brust oder Kopf verspürt, der sollte seinen Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen.“

Unabhängig von diesen genannten Symptomen ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte immer sinnvoll. Diese Messungen können Ärzte oder Apotheker durchführen – oder man kontrolliert mithilfe eines Blutdruckmessgeräts selbst.

Zwei wichtige Werte

Bei der Blutdruckmessung spielen zwei Werte eine Rolle, nämlich der obere (systolische) Blutdruck und der untere (diastolische) Blutdruck. Der erste Wert resultiert aus der Kontraktion des Herzmuskels und ist damit eine Angabe zum Druck, der bei der sogenannten Auswurfphase herrscht. Der untere Wert beschreibt den Druck in der Entspannungsphase des Herzens.

Die Angabe erfolgt in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Ein 1 mmHg entspricht dabei dem Druck, der von einer Quecksilbersäule von einem Millimeter Höhe erzeugt wird. Von Bluthochdruck sprechen Experten, wenn der obere Wert 140 mmHg und/oder der untere Wert 90 mmHg oder mehr erreicht. Bluthochdruck besteht also bereits, wenn nur ein Wert überschritten ist.

Präventions- und Therapietipps

Durch eine gesunde Lebensweise und Ernährung kann jeder sein Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, deutlich senken. Experten raten zu regelmäßiger Bewegung. Ideal ist dreimal pro Woche ein Ausdauertraining von je 30 bis 45 Minuten Dauer. Außerdem sind ein ausreichender und ungestörter Schlaf, der Verzicht auf Nikotin sowie das Vermeiden von Übergewicht und chronischem Stress wichtig.

Übrigens: Auch wer bereits an Hypertonie erkrankt ist, sollte aktiv werden. So trägt beispielsweise neben Ausdauersport – nach Rücksprache mit dem Arzt – eine gesunde, salzarme Ernährung beispielsweise mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, Salat und Obst zur Senkung des Bluthochdrucks bei. Tipps, wie man mit den richtigen Ernährungsgewohnheiten, genügend Bewegung und einer ausreichenden Entspannung einem zu hohen Blutdruck vorbeugt oder ihn verbessert, können online im Webportal des gemeinnützigen Vereins Hochdruckliga e.V. abgerufen werden.

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