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Deutsches Rentensystem im Ländervergleich nur Mittelmaß

23.10.2023   Laut einer Untersuchung der Rentensysteme von 47 Ländern liegt Deutschland nur im oberen Mittelfeld.

Es gibt unterschiedlichste Systeme, wie Länder die Altersvorsorge ihrer Bürger absichern. In einer Studie wurden die entsprechenden Methoden von 47 Ländern miteinander verglichen. Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert und liegt nur noch auf Platz 19.

Im Vergleich internationaler Rentensysteme belegt Deutschland den 19. Platz von 47 Systemen, im Vorjahr war es noch der 17. Rang. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Mercer LLC in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies für den „Melbourne Mercer Global Pension Index“, eine Studie zu den Altersvorsorgesystemen unterschiedlicher Länder.

Seit 2009 werden die Stärken und Schwächen der Altersversorgungs-Systeme verschiedener Staaten vom genannten Unternehmen untersucht. Der Index deckt laut Mercer knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung ab. Die niederländische Altersversorgung nahm 2023 den ersten Platz ein. An zweiter und dritter Stelle folgen das isländische und das dänische System.

Studienmethode

Die Studie analysiert die Altersversorgungs-Systeme nach ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität, zeigt Verbesserungspotenziale und Reformen auf, die nach Ansicht des Studienauftraggebers zu einer besseren Versorgung führen sollen. Der Gesamtindex setzt sich aus dem gewichteten Durchschnittswert der drei Subindizes „Angemessenheit“ (40 Prozent Gewichtung), „Nachhaltigkeit“ (35 Prozent) und „Integrität“ (25 Prozent) zusammen.

Erreichbar sind maximal 100 Punkte. Die Subindizes sind in insgesamt über 50 Kriterien unterteilt. Für den Index „Integrität“ sind Faktoren wie staatliche Aufsicht, Kosten, Risikosteuerung und Kommunikation maßgebend. Er soll eine Aussage ermöglichen, wie „vertrauenswürdig“ und beständig das Vorsorgesystem ist.

Bei der „Nachhaltigkeit“ geht es unter anderem um die Rückdeckung, Finanzierung, Demografie, Staatsverschuldung und damit um die Frage, inwieweit das gegenwärtige System zukunftssicher ist. Beim Index „Angemessenheit“ werden die gewährten Versorgungsleistungen und einige Gestaltungsmerkmale wie das Versorgungsniveau, steuerliche Anreize und die Gestaltung der Altersversorgungs-Modelle bewertet.

Auch in Europa ist Deutschland nur Mittelfeld

Das deutsche Rentensystem schneidet in den Kategorien Angemessenheit mit 79,8 Punkten und bei der Integrität mit 76,3 Punkten gut ab. Bei der Nachhaltigkeit sieht es mit 45,3 Punkten vergleichsweise schwach aus.

Insgesamt erreichte Deutschland mit 66,8 Punkten den 19. Rang aller 47 verglichenen Länder. Mehr als 80 Punkte erzielten mit 85,0 Punkten die Niederlande, mit 83,5 Punkten Island, mit 81,3 Punkten Dänemark und mit 80,8 Punkte Israel. Von allen 18 verglichenen europäischen Ländern belegte Deutschland den elften Platz.

Bewertung des Rentensystems in 18 europäischen Ländern
Land

Erreichte Punkte

Niederlande

85,0

Island

83,5

Dänemark

81,3

Finnland

76,6

Norwegen

74,4

Schweden

74,0

Großbritannien

73,0

Schweiz

72,0

Irland

70,2

Belgien

68,6

Deutschland

66,8

Portugal

64,4

Frankreich

61,7

Spanien

61,6

Kroatien

60,3

Polen

57,6

Italien

56,3

Österreich

52,5

„Durch die demografische Entwicklung – sinkende Geburtenraten bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung – erhöht sich der Druck auf die Altersversorgung im Allgemeinen und die staatlichen Sicherungssysteme im Besonderen“, erklärt Martin Haep, Geschäftsführer bei Mercer Deutschland. „Dadurch nimmt die Bedeutung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge zu.“

Die Versicherungswirtschaft bietet bedarfsgerechte Lösungen an, die es dem Einzelnen ermöglichen, seine finanzielle Lücke zwischen dem bisherigen Erwerbseinkommen und der zu erwartenden gesetzlichen Rente zu schließen. Wie hoch die voraussichtliche Einkommenslücke des Einzelnen tatsächlich sein wird und welche individuell passenden Altersvorsorgeformen infrage kommen, können beim Versicherungsvermittler erfragt werden.

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