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Die Bürger haben wieder weniger auf der hohen Kante

29.01.2024   Nachdem das Geldvermögen der Bürger zum dritten Mal in Folge quartalsweise gestiegen ist, ist es im dritten Quartal 2023 geschrumpft, wie eine vor Kurzem veröffentlichte Statistik der Deutschen Bundesbank verdeutlicht.

Das Geldvermögen der Bürger hierzulande hatte Ende des dritten Quartals 2023 mit fast 7,47 Billionen Euro gegenüber den fünf vorangegangenen Quartalen den zweithöchsten Wert. Gleiches gilt für das Nettogeldvermögen, also das Geldvermögen abzüglich vorhandener Verbindlichkeiten, im gleichen Quartal mit fast 5,32 Billionen Euro. Allerdings ist der Vermögensanstieg, den es seit einem Jahr gab, wieder gesunken.

Das Geldvermögen von Privatpersonen in Deutschland lag hierzulande Ende des dritten Quartals 2023 bei rund 7.466,7 Milliarden Euro, wie eine aktuelle Statistik der Deutschen Bundesbank belegt.

Das ist von allen in der Statistik ab dem zweiten Quartal 2022 angegebenen Werten, der zweithöchste. Nur im zweiten Quartal 2023 war das Geldvermögen um 35,4 Milliarden Euro höher, nachdem es drei Quartale hintereinander gestiegen ist.

Fallende Tendenz beim Forderungsaufbau

Der Grund für den Rückgang des Geldvermögens, waren nach Angaben der Deutschen Bank „Bewertungsverluste in Höhe von 93 Milliarden Euro, denen ein Aufbau der Forderungen von lediglich 58 Milliarden Euro gegenüberstand“. Solche Bewertungsverluste können unter anderem durch Kursrückgänge am Kapitalmarkt entstehen.

Die Experten der Deutschen Bank betonen: „Hiermit setzt sich die seit 2021 im Jahresmittel fallende Tendenz beim Forderungsaufbau weiter fort. Vor dem Hintergrund gestiegener Zinsen setzten die privaten Haushalte im dritten Quartal 2023 ihr Anlageverhalten der Vorquartale größtenteils fort. So reduzierten sie erneut ihre Sichteinlagen (minus 33 Milliarden Euro) zu Gunsten höher verzinster Termineinlagen (plus 44 Milliarden Euro).“

„Der Nettozukauf an Schuldverschreibungen reduzierte sich etwas gegenüber dem Vorquartal, lag jedoch mit knapp mit 15 Milliarden Euro erneut deutlich über dem Mittelwert der vergangenen Jahre. Das Interesse an Aktien verblieb auf dem niedrigen Niveau des Vorquartals: Private Haushalte investierten per saldo zuletzt nur noch etwas mehr als eine Milliarde Euro in Aktien und sonstige Anteilsrechte“, so die weiteren Ausführungen der Deutschen Bank.

Die Zusammensetzung des Geldvermögens

Der anteilig größte Vermögensbereich im dritten Quartal 2023 mit 3.149,5 Milliarden Euro und damit 42,2 Prozent des gesamten Geldvermögens, bestand aus Bargeld und Einlagen wie Guthaben auf dem Bankkonto, Sparbuch- oder Termineinlagen und Sparbriefe.

Der zweitgrößte Bereich war das Geldvermögen, das Privatpersonen im Rahmen bestehender Versicherungen wie Lebensversicherungen und aus Alterssicherungs-Systemen hatten. Ende September 2023 waren dies rund 2.261,0 Milliarden Euro und damit 30,3 Prozent des Gesamtvermögens.

Des Weiteren besaßen die Bürger Aktien und sonstige Anteilsrechte im Wert von 921,7 Milliarden Euro sowie Investmentfonds in Höhe von 915,2 Milliarden Euro, was jeweils rund 12,3 Prozent des Geldvermögens entsprach. Hinzu kam noch ein Vermögen von 192,4 Milliarden Euro aus Schuldverschreibungen von inländischen Kapitalgesellschaften, von Deutschland oder ausländischen Staaten. Das waren knapp 2,6 Prozent des gesamten Geldvermögens.

Zudem hatten die Einwohner 26,9 Milliarden Euro sonstige Forderungen gegenüber anderen. Anteilig war das fast 0,4 Prozent des Gesamtvermögens.

Verbindlichkeiten leicht gestiegen

Im dritten Quartal 2023 sind die Verbindlichkeiten, die die Privatpersonen in Form von Krediten und sonstigen Schulden haben, gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent beziehungsweise 7,3 Milliarden auf 2.150,0 Milliarden Euro gestiegen. Das ist seit dem zweiten Quartal 2022 der höchste Wert.

Die Deutsche Bundesbank betont jedoch: „Diese im historischen Vergleich sehr verhaltene Zunahme war, wie schon in den vergangenen Quartalen, hauptsächlich auf den geringen Zuwachs der Wohnungsbaukredite zurückzuführen. Der spürbare Rückgang der Verschuldungsquote um 0,6 Prozentpunkte auf nunmehr 53,0 Prozent geht somit auf die nominal gestiegene gesamtwirtschaftliche Leistung zurück.“

„Die Verschuldungsquote entspricht der Verschuldung in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme)“, wie die Deutsche Bank erklärt.

5.316,7 Milliarden Euro Nettogeldvermögen

Das Nettogeldvermögen der Privathaushalte, also das Gesamtgeldvermögen abzüglich der bestehenden Verbindlichkeiten, belief sich Ende des dritten Quartals 2023 auf 5.316,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorquartal ist das ein Rückgang um 0,8 Prozent beziehungsweise 42,7 Milliarden Euro.

Insgesamt ist damit auch das Nettogeldvermögen seit Ende September 2022 innerhalb eines Quartals erstmals gesunken. Von allen in der Statistik ab dem zweiten Quartal 2022 ausgewiesenen Nettovermögenswerten, hatte das zweite Quartal 2023 mit 5.359,4 Milliarden Euro den höchsten Wert.

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