Berater in Ihrer Nähe
Startseite News News-Übersicht Hohe Unfallschäden durch Mofas, Mopeds und Co.

Hohe Unfallschäden durch Mofas, Mopeds und Co.

11.03.2021   Wie häufig mit Fahrzeugen, die ein Versicherungs-Kennzeichen benötigen, wie Mofas, Mopeds, aber auch Segways bis hin zu S-Pedelecs und motorisierten Krankenfahrstühlen, Unfälle verursacht werden, bei denen andere zu Schaden kommen, verdeutlicht eine aktuelle Statistik.

Eine Kfz-Statistik unter anderem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) verdeutlicht, warum für Mofas, Mopeds, S-Pedelecs, Segways und auch motorisierte Krankenfahrstühle eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben ist. Denn mit diesen Fahrzeugen werden jedes Jahr zahlreiche Verkehrsunfälle verursacht, bei denen andere geschädigt werden. Die Schadensumme, die die Kfz-Haftpflicht-Versicherungen für diese Unfälle an die Geschädigten zahlen müssen, liegt bei rund 50 Millionen Euro im Jahr.

Nicht nur für zulassungspflichtige Kfz wie Autos und Lkws, auch für Fahrzeuge, die „nur“ ein Versicherungs-Kennzeichen benötigen wie Kleinkrafträder, motorisierte Krankenfahrstühle, vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge und Elektrokleinstfahrzeuge, ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Diese prüft nach einem Unfall, der mit dem versicherten Kfz verursacht wurde, nicht nur inwieweit die Schadenforderungen, die andere an den Fahrer oder den Kfz-Halter stellen, gerechtfertigt sind.

Sie übernimmt auch gerechtfertigte Forderungen bis zu den in der Kfz-Haftpflichtversicherung vereinbarten Deckungssummen. Dass eine solche Kfz-Haftpflichtversicherung auch für Fahrzeuge mit Versicherungs-Kennzeichen wichtig ist, belegt die aktuelle Jahresgemeinschafts-Statistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).

Kfz-Haftpflichtschäden in Millionenhöhe

Denn die Statistik zeigt, wie hoch die Schäden waren, die die Kfz-Haftpflichtversicherer für Unfälle an Geschädigte zahlen mussten, die unter anderem auch mit Fahrzeugen, die Versicherungs-Kennzeichen haben müssen, verursacht wurden. Im Kalenderjahr 2019 waren hierzulande alleine rund 1,71 Millionen Kleinkrafträder, Segways und Elektrokleinstfahrzeuge – alles Fahrzeuge, die ein Versicherungs-Kennzeichen benötigen – versichert.

Zu den Kleinkrafträdern zählen beispielsweise Mofas, Mopeds, Mokicks und Roller mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern und einem Motor bis 50 Kubikzentimeter Hubraum, oder, sofern ein Elektromotor verbaut ist, mit höchstens vier Kilowattstunden Motorleistung. Der Jahresgemeinschafts-Statistik zufolge wurden mit diesen Fahrzeugen in 2019 etwa 17.200 Verkehrsunfälle verursacht, bei denen andere Schäden in Höhe von rund 49,2 Millionen Euro erlitten haben.

Ein Versicherungs-Kennzeichen benötigen auch motorisierte Krankenfahrstühle und S-Pedelecs. Laut der Kraftfahrtstatistik waren 2019 rund 56.350 dieser Krankenfahrstühle und knapp 27.400 S-Pedelecs vorschriftsmäßig versichert, also mit einem gültigen Versicherungs-Kennzeichen versehen. Davon wurden mit Krankenfahrstühlen 975 Unfälle verursacht, für die die Kfz-Haftpflichtversicherer 3,1 Millionen Euro an Geschädigte zahlen mussten. Bei den S-Pedelecs verzeichnete die Statistik für das gleiche Jahr 92 Unfälle mit einem Gesamtschadenvolumen von rund 246.000 Euro.

Weniger Unfälle, aber Anstieg von durchschnittlicher Schadenhöhe

Die Statistik zeigt weiter, dass S-Pedelecs in 2019 mit im Schnitt drei Haftpflichtunfällen je 1.000 versicherte Fahrzeuge dieser Art die niedrigste Schadenhäufigkeit bei den Fahrzeugen mit Versicherungs-Kennzeichen aufwiesen. Im Gegensatz dazu hatten die Krankenfahrstühle mit 17 Haftpflichtunfällen je 1.000 dieser versicherten Fahrzeuge die höchste Schadenquote. Bei den Kleinkrafträdern, Segways und Elektrokleinst-Fahrzeugen lag der Schadendurchschnitt bei zehn Haftpflichtunfällen pro 1.000 versicherte Kfz in dieser Fahrzeugklasse.

Ähnliches zeigt sich auch bei der durchschnittlichen Schadenhöhe je Unfall entsprechend der Fahrzeugart. Die Schadenkosten pro Unfall mit im Schnitt 3.192 Euro waren bei motorisierten Krankenfahrstühlen am höchsten und bei den S-Pedelecs mit 2.676 Euro am niedrigsten. Bei den anderen Fahrzeugen mit Versicherungs-Kennzeichen, wie Mopeds, Mofas, Segways und Elektrokleinst-Fahrzeugen, betrug die durchschnittliche Schadenhöhe je Kfz-Haftpflichtunfall 2.865 Euro.

Vergleicht man die letzten fünf Jahre bis zum Berichtsjahr, zeigt sich, dass bei den Kleinkrafträdern, Segways und Elektrokleinst-Fahrzeugen die Anzahl fast gleich geblieben ist: 2014 waren es rund 1,70 Millionen und 2019 dagegen knapp 1,71 Millionen dieser Fahrzeuge. Die Schadenhäufigkeit ist dagegen um knapp ein Viertel zurückgegangen, nämlich von 13 auf zehn Unfälle je 1.000 versicherte Fahrzeuge dieser Art. Allerdings sind die durchschnittlichen Schadenkosten je Unfall im gleichen Zeitraum von 2.302 Euro in 2014 auf 2.865 Euro in 2019 um fast ein Viertel gestiegen.

zurück zur Übersicht