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Nicht alles, was Menschen schmeckt, ist auch für Hunde gut

30.03.2018   Nicht nur an Ostern freuen sich Hunde über zusätzliche Leckereien. Allerdings kann eine bestimmte Süßigkeit, nämlich Schokolade, für Hunde zur tödlichen Gefahr werden.

Wer seinen Hund zu sehr vermenschlicht und ihn zum Beispiel mit handelsüblicher Schokolade füttert, riskiert das Leben des geliebten Haustieres. Grund dafür ist eine Substanz in der Schokolade, die bei bestimmten Tierarten zu teils lebensgefährlichen Vergiftungen führen kann.

Hundeleckerlis sind bei Hundehaltern nicht nur zur Motivation und Belohnung, wenn man dem Hund etwas antrainieren will, sondern auch als kleines Geschenk zwischendurch sehr beliebt. Denn die meisten Hundehalter freuen sich, wenn sich ihr Hund freut. Allerdings sollte man bei der Wahl der zusätzlichen Leckereien vorsichtig sein. Wer nämlich seinem Hund Schokolade gibt oder es nicht verhindert, dass er diese zum Beispiel in Form von herumliegenden Schokoeiern frisst, kann ihn damit vergiften.

Eine handelsübliche Schokolade, die für den menschlichen Verzehr gedacht ist, enthält nämlich die Substanz Theobromin. Sie wird ähnlich wie Koffein vom Menschen sehr schnell aufgenommen und hat einige Stunden, bis es vom Körper wieder abgebaut wird, eine leicht anregende Wirkung auf das Nervensystem. Im Gegensatz zum Menschen kann der Organismus eines Hundes die Substanz jedoch nur sehr langsam abbauen. Je nach eingenommener Menge der Substanz kann dies zu einer Überstimulation des Nervensystems und damit zu einer Vergiftung bis hin zum Tod des Tieres führen.

Lebensbedrohliche Süßigkeit

Der Schwere der Vergiftung hängt unter anderem davon ab, wie viel und welche Schokoladenart der Hund gefressen hat. Je höher der Kakaoanteil der Schokolade, desto höher der Gehalt an Theobromin. Ein Gramm Vollmilchschokolade enthält zum Beispiel etwa 1,5 bis drei Milligramm Theobromin. Bei der gleichen Menge dunkler Schokolade mit 50 Prozent Kakaoanteil sind es schon etwa fünf bis acht Milligramm, bei einer Kuchenkuvertüre oder einer 70-prozentigen Bitterschokolade circa 13 bis 20 Milligramm und bei einer 90-propzentigen Bitterschokolade rund 26 Milligramm Theobromin.

Kakaopulver enthält zwischen 14 und 26 Milligramm, Rohkakao sogar zwischen 18 und 35 Milligramm Theobromin. Bei Hunden können jedoch schon rund 20 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht zu Vergiftungs-Erscheinungen führen. 100 Milligramm dieser Substanz pro ein Kilogramm Körpergewicht des Hundes können für das Haustier tödlich sein. Daher sollten Hunde weder mit Schokolade noch mit Kuchen mit Schokoladenüberzug oder mit sonstigen schokoladehaltigen Speisen oder Getränken gefüttert werden.

Schon 50 Gramm Milchschokolade, 20 Gramm dunkle Schokolade oder nur fünf Gramm 70-prozentige Bitterschokolade sind für kleine Hunde und Jungtiere bis ein Kilogramm Körpergewicht lebensgefährlich. Die gleiche Menge kann bei Hunden mit rund fünf Kilogramm Körpergewicht zu Vergiftungs-Erscheinungen führen. Bei Hunden mit rund zehn Kilogramm Körpergewicht können bereits 50 Gramm einer 70-prozentigen Bitterschokolade tödlich sein.

Typische Vergiftungsanzeichen

Die ersten Vergiftungsanzeichen treten in der Regel nach einer bis zwölf Stunden auf, nachdem die Schokolade gefressen wurde. Typische Symptome reichen von verstärktem Hecheln, starkem Durst, Erbrechen und Durchfall und bei schweren Vergiftungen bis hin zu Unruhe, vermehrtem Urinieren, Atemnot, Zittern, Krämpfen, Lähmungserscheinungen, Bewusstseinsstörung, Herzrasen und schließlich Herzversagen und Tod.

Besteht der Verdacht, dass der Hund Schokolade in größeren Mengen gefressen hat, sollte man sich umgehend mit einem Tierarzt in Verbindung setzen und zwar auch dann, wenn noch keine Vergiftungsanzeichen aufgetreten sind. Zeigt der Hund Vergiftungssymptome, auch wenn man nicht genau weiß, dass das Tier Schokolade gefressen hat, ist ebenfalls sofort ein Tierarzt zu konsultieren. Denn je früher ein Hund behandelt wird, desto höher ist die Chance, dass er keine bleibenden Schäden davonträgt und eine mögliche Vergiftung überlebt.

Zwar gibt es kein direktes Gegenmittel gegen das giftige Theobromin, allerdings kann der Arzt als erste Hilfemaßnahme den Kreislauf und die Atmung des Tieres stabilisieren und, wenn noch möglich, versuchen, einen Brechreiz auszulösen, um Schokoladenreste aus dem Magen zu entfernen. In einigen Fällen wird der Tierarzt auch empfehlen, dass der Tierhalter dem Hund noch vor der Fahrt zum Tierarzt Kohletabletten gibt, um eine Resorption des Giftes noch aus dem Magen-Darm-Bereich zu erreichen.

Kostenschutz für den Tierarztbesuch

Tierarztbesuche können erhebliche Kosten verursachen, besonders wenn das Tier eine mehrtägige Behandlung benötigt, eine aufwendige Operationen braucht oder chronisch krank ist. Allerdings lässt sich dieses Kostenrisiko mit einer Tierkrankenversicherung reduzieren.

Eine solche Police kommt je nach Versicherungsumfang für ambulante, stationäre und/oder chirurgische Maßnahmen sowie für Vorsorgemaßnahmen bis zur vereinbarten Höhe auf.

Grundsätzlich gilt: Um das Vergiftungsrisiko so klein wie möglich zu halten, sollte Schokolade immer außer Reichweite des Hundes aufbewahrt werden. Außerdem ist es wichtig, dass alle Personen, die Umgang mit dem Hund haben, darüber informiert werden, dass Schokolade für das Tier giftig ist und daher niemals verfüttert werden darf.

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