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Richtig reagieren bei Herzinfarkt oder Schlaganfall

Es gibt deutliche Anzeichen, die auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hindeuten. Wer sie erkennt, sollte umgehend handeln, um das Leben des Betroffenen zu retten. Experten erklären, wie man einen solchen Notfall erkennt und welche Rettungsmaßnahmen sinnvoll sind.

Die ersten Minuten nach einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt entscheiden oftmals über Leben und Tod. Für den Betroffenen ist es daher besonders wichtig, dass umherstehende Personen die Symptome erkennen und schnell die richtigen Rettungsmaßnahmen einleiten.

Der Herzinfarkt: Anzeichen …

Hilfreiche Informationen zu den Symptomen sowie den Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Herzinfarkt enthalten die Webportale des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), der Deutschen Herzstiftung e.V. und des Deutschen Roten Kreuzes e.V. (DRK).

Laut Gesundheitsspezialisten erkennt man einen Herzinfarkt, wenn ein oder mehrere der nachfolgenden Symptome auftreten:

  • Starke und länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen können.
  • Ein heftiger Druck oder ein Brennen im Brustkorb.
  • Nächtliches Erwachen mit heftigen Schmerzen im Brustkorb.
  • Ein starkes Engegefühl oder sonstige Beklemmungsgefühle.
  • Kurzatmigkeit oder Atemnot.
  • Angstschweiß/Schweißausbrüche und eine blasse, fahle Gesichtsfarbe.
  • Übelkeit, Schwindel oder Brechreiz.
  • Schwächegefühl auch ohne Schmerz bis hin zur Bewusstlosigkeit.
  • Zu beachten: Frauen haben bei einem Herzinfarkt zum Teil seltener als Männer starke Schmerzen in der Brust, sondern klagen eher über Druck- oder Engegefühle im Brustraum. Bei Frauen können bereits folgende Anzeichen allein auf einen Herzinfarkt hindeuten: Übelkeit, Erbrechen, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit oder Atemnot, Schweißausbrüche, Schmerzen im Oberbauch, Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit oder Depressionen.

… und notwendige Rettungsmaßnahmen

Bei Verdacht auf Herzinfarkt ist sofort der Notruf 112 zu wählen und ein Rettungswagen mit Notarzt anzufordern. Bis der Rettungswagen kommt, sollten Ersthelfer den Betroffenen beruhigen. Der Patient sollte bequem und mit leicht erhöhtem Oberkörper auf dem Rücken liegen, da dies das Herz entlastet. Zudem ist eine einengende Kleidung zu lockern und eventuell ein Fenster im Raum zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen.

Wird der Patient ohnmächtig und setzen Atmung und Herzschlag aus, müssen umgehend Wiederbelebungs-Maßnahmen, also eine Herzdruckmassage – eventuell abwechselnd mit zwei Beatmungen nach jeweils 30 Herzdruckmassagen – durchgeführt werden.

Sind weitere Personen anwesend und steht in der Nähe ein externer Defibrillator (AED) zur Verfügung, wie dies häufig auf Flughäfen, Bahnhöfen oder in öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Feuerwehren, Banken und Rathäusern der Fall ist, sollte dieser geholt und eingesetzt werden. Allerdings muss die Herzdruckmassage so lange fortgeführt werden, bis der Defibrillator am Patienten angeschlossen ist und die Unterbrechung auf dem Gerätedisplay angeordnet wird.

Der FAST-Test beim Schlaganfallverdacht

Ausführungen zu den Anzeichen und Rettungsmaßnahmen im Falle eines Schlaganfalles geben ebenfalls die Webauftritte des IQWiG und des DRK, aber auch der Webauftritt der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Die letztgenannte Stiftung bietet eine sogenannte FAST-Test-App für Endgeräte mit dem Betriebssystem iOS und Android zum kostenlosen Download an. „Mit drei einfachen Fragen zu den häufigsten Schlaganfallsymptomen können Laien so einen Verdacht überprüfen und aus der App heraus direkt den Notruf 112 auslösen“, so die Entwickler.

Der FAST-Test hilft, festzustellen, ob ein Schlaganfall vorliegt. „FAST“ kommt aus dem Englischen und steht für:

  • „Face“ (übersetzt „Gesicht“): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • „Arms“ (übersetzt „Arme“): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
  • „Speech“ (übersetzt „Sprache“): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • „Time“ (übersetzt „Zeit“): Zögern Sie nicht! Wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.

Symptome eines Schlaganfalles

Generell kann das Auftreten einer oder mehrerer der folgenden Symptome auf einen Schlaganfall hindeuten:

  • Lähmungserscheinungen oder ein Taubheitsgefühl beispielsweise im Gesicht oder bei anderen Körperteilen wie Armen oder Beinen,
  • Störungen des Gleichgewichts beim Gehen und Stehen oder Koordinationsprobleme beim Greifen,
  • schlagartig einsetzende, sehr starke Kopfschmerzen,
  • plötzliche Sehstörungen oder verminderte Hörfähigkeit,
  • Probleme beim Sprechen oder beim Sprachverstehen und/oder
  • Benommenheit und Schwindel.
Besteht der Verdacht, dass ein Schlaganfall vorliegt, ist umgehend die Notrufnummer 112 zu wählen und ein Rettungswagen mit Notarzt zu holen.

Wer sichergehen will, dass er im Notfall das Richtige tut, sollte einen Erste-Hilfe-Kurs belegen und diesen regelmäßig auffrischen. Angeboten werden diese in der Regel kostenpflichtigen Kurse unter anderem von Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V., dem Deutschen Roten Kreuz e.V., der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. oder dem Malteser Hilfsdienst e.V.