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Am besten kein Prost auf die Gesundheit

Alkohol ist ein Zellgift, das über 200 Krankheiten auslösen kann. Darüber hinaus hat ein ungesunder Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf das soziale Verhalten und die Arbeitskraft des Betroffenen und erhöht zudem sein Unfallrisiko deutlich. Experten erläutern, wann ein Alkoholkonsum ungesund ist und wo Betroffene oder auch Angehörige Hilfe erhalten.

Etwa 7,9 Millionen 16- bis 64-Jährige weisen hierzulande laut dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen gesundheitsschädlichen Alkoholkonsum auf. 1,6 Millionen Einwohner sind sogar alkoholabhängig.

Allein die volkswirtschaftlichen Kosten durch einen schädlichen Alkoholkonsum belaufen sich hierzulande auf über 57 Milliarden Euro im Jahr, wie eine Studie zeigt.

Nach Angaben des BMG sterben laut Analysen jedes Jahr etwa 74.000 Einwohner „durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol“.

Über 200 alkoholbedingte Krankheiten

Nach dem „Alkoholatlas 2022“, einer Zusammenstellung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Studien, herausgegeben vom Deutschen Krebsforschungszentrum, gingen alleine im Jahr 2020 rund 300.000 Krankenhausaufenthalte auf das Konto von alkoholbedingten Krankheiten. Konkret betraf dies in fast 218.350 Fällen Männer und in über 79.220 Fällen Frauen.

Davon entfielen 81 Prozent auf psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen, die durch Alkohol ausgelöst wurden. Das ist die dritthäufigste Diagnose, warum Bürger hierzulande in einer Klinik behandelt werden mussten. Alkohol erhöht laut Experten zudem das Risiko an über 200 weiteren Krankheitsarten zu erkranken, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Atemwegs- und Verdauungssystem-Erkrankungen sowie diverse Krebsarten.

So lassen sich rund 20.000 Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf einen ungesunden Alkoholgenuss zurückführen. Davon entfallen rund 45 Prozent auf Darmkrebs, knapp 18 Prozent auf Brustkrebs, 17 Prozent auf Mundhöhlen- und Rachenkrebs sowie etwa zwölf Prozent auf Leberkrebs.

Ein überhöhter Alkoholgenuss kann zudem zu Aggressionen, zur Minderung der Arbeitsleistung und zu einem erhöhtem Unfallrisiko aufgrund von Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen, einer Minderung der Reaktion und des Sehvermögens und einer übersteigerten Risikofreude führen.

Wann der Alkoholkonsum gefährlich wird

Doch wann spricht man von einem zu hohen Alkoholkonsum? Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist schon ein täglicher Konsum von zehn bis zwölf Gramm reinem Alkohol bei einer Frau ab 21 Jahren sowie von 20 bis 24 Gramm reiner Alkoholmenge bei einem Mann ab 21 Jahren für die Gesundheit riskant.

Zwischen 16 und 21 Jahren sollte man weit unter dem genannten Wert liegen, da die körperliche Entwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Unter 16 Jahren sollte man gar keinen Alkohol zu sich nehmen.

Bereits ein Glas Bier mit 0,3 Liter, 0,125 Liter Wein oder 0,1 Liter Sekt enthalten je nach Alkoholgehalt laut der BZgA zwischen zehn und zwölf Gramm Alkohol. Damit kann bei einer Frau schon ein und bei einem Mann können zwei Gläser Bier täglich dramatischen Folgen haben. Daher sollte man laut den BZgA-Gesundheitsexperten mindestens zwei Tage in der Woche keinen Alkohol zu sich nehmen, um das alkoholbedingte Krankheits- und Verletzungsrisiko möglichst klein zu halten.

Wer prüfen will, inwieweit sein Alkoholkonsum kritisch ist, findet einen entsprechenden Test in den BZgA-Webportalen Kenn-dein-limit.de und Drugcom.de. Einen Online-Promillerechner gibt es in den BZgA-Webauftritten Kenn-dein-limit.info und Kenn-dein-limit.de.

Ratgeber und Anlaufstellen

Weitere Informationen zur Wirkung und zu Risiken von Alkohol und den gesetzlichen Regelungen für Auto- und Radfahrer enthalten die bereits genannte BZgA Webportale Kenn-dein-limit.info, Kenn-dein-limit.de und Drugcom.de.

Auskünfte und Ratschläge für Alkoholgefährdete oder -kranke sowie deren Angehörige, Freunde und Arbeitgeber gibt es zum Download beim Webportal der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. Zu nennen sind hier die Broschüren „Alkohol – Basisinformationen“, „Ein Angebot an alle, die einem nahestehenden Menschen helfen möchten“, „Alkohol am Arbeitsplatz – Eine Praxishilfe für Führungskräfte“ und „Alkohol am Arbeitsplatz - Hinweise für das Gespräch unter Kollegen“.

Ein Infotelefon zur Suchtvorbeugung, aber auch zur Suchtberatung bietet das BZgA unter der Telefonnummer 0221 892031 an. Zudem können im BZgA-Webportal Adressen von ortsnahen Beratungsstellen gesucht werden.