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Anzahl der tödlichen Fahrradunfälle gestiegen
Nach der aktuellen Verkehrsunfallstatik des Statistischen Bundesamtes gab es in 2019 um ein Prozent weniger Fahrradunfälle als im Vorjahr, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden. Zwar ist auch die Anzahl der dabei verunglückten Radfahrer im Vergleich zu 2018 ebenfalls leicht zurückgegangen, allerdings ist die Gesamtzahl mit fast 92.700 Betroffenen der zweithöchste Wert seit fast 30 Jahren. Zudem ist die Anzahl der bei Fahrradunfällen Getöteten angestiegen. Eine Personengruppe, nämlich die Senioren, war hiervon besonders betroffen.
Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ereigneten sich 2019 hierzulande über 87.240 Verkehrsunfälle mit Fahrrädern – dazu zählen auch Pedelecs –, bei denen Unfallbeteiligte verletzt oder getötet wurden. Das waren 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr, aber seit 1992, dem Jahr, seitdem die Fahrradunfälle statistisch separat ausgewiesen werden, der bisher zweithöchste Wert. Nur 2018 war dieser mit knapp 88.500 Verkehrsunfällen mit Fahrradbeteiligung noch höher.
Im Vergleich zu 2010, dem Jahr mit den wenigsten schweren Radunfällen seit 1992, ist die Anzahl in 2019 um knapp 21.600 Fahrradunfälle und damit um fast 33 Prozent angestiegen. Insgesamt erlitten letztes Jahr bei diesen Unfällen fast 92.700 Radfahrer und damit 1,8 Prozent weniger als 2018 einen gesundheitlichen Schaden. Doch auch dieser Wert ist seit 1992 der zweithöchste Wert.
Zahl der getöteten Radfahrer im Rentenalter extrem gestiegen
Von den 92.700 verletzten oder getöteten Radfahrern war jeder sechste ab 65 Jahre alt und jeder zehnte ein Kind von unter 15 Lebensjahren. Mehr als jeder zweite tödlich verunfallte Radfahrer war laut Statistik im Rentenalter.Konkret sind letztes Jahr bei Verkehrsunfällen 459 Radfahrer oder -mitfahrer getötet worden. Damit sind vier Radfahrer mehr bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als im Vorjahr, was einem Anstieg von 0,9 Prozent entspricht. Die tödlichen Velounfälle erreichten in 2019 damit den höchsten Stand seit 2010. Besonders negativ ist der Zuwachs bei den getöteten Senioren, die mit dem Fahrrad unterwegs waren. 2018 starben noch 231 Radfahrer im Alter ab 65 Jahren, 2019 waren dagegen 261 Verkehrsopfer in dieser Altersklasse und damit 13 Prozent mehr.
„Im Vergleich zu 2010 ist“, so die Destatis, „die Zahl der Verkehrstoten um 16,5 Prozent gesunken. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den wichtigsten Beteiligten am Straßenverkehr: Die Zahl der getöteten Pkw-Insassen lag 2019 um 25,9 Prozent niedriger als im Jahr 2010. Bei Menschen, die auf einem Kraftrad wie einem Mofa oder Motorrad ums Leben kamen, sowie bei Fußgängern fielen die Rückgänge mit 14,7 Prozent beziehungsweise 12,4 Prozent geringer aus. Die Zahl der getöteten Radfahrenden ist dagegen seit 2010 um 16,8 Prozent gestiegen.“
Die häufigsten Fahrfehler von Radfahrern
Die Destatis-Statistik belegt zudem, dass fast über 43.000 unfallbeteiligte Radfahrer die Hauptverursacher von Unfällen mit Personenschäden waren – das sind über 45 Prozent von allen knapp 94.800 unfallbeteiligten Velolenkern. In fast 19.600 schweren Velounfällen handelte es sich sogar um sogenannte Alleinunfälle, das heißt, ein Fahrradfahrer verunfallte ohne eine Unfallbeteiligung anderer so schwer, dass er sich dabei verletzte. Dies alles belegt, dass auch Radfahrer immer wieder Fahrfehler begehen, die zum Teil zu folgenreichen Verkehrsunfällen führen.Der häufigste Fahrfehler von Radfahrern, der letztes Jahr zu schweren Unfällen führte, war laut der Destatis-Statistik eine regelwidrige Straßenbenutzung wie das Fahren auf einem reinen Fußgängerweg oder entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Weitere vermehrt aufgetretene Unfallursachen seitens der Velofahrer sind Fehler beim Abbiegen, Ein- oder Anfahren, die Missachtung der Vorfahrt und eine den Witterungs- und Straßenverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit.
Ratschläge, wie man als Radfahrer unfallfrei bleibt, gibt es in den Webportalen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC). Entsprechende Tipps enthält auch die kostenlos downloadbare Broschüre „Sicher Rad fahren – mit und ohne Elektroantrieb“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. Übrigens: Das Tragen eines Fahrradhelms reduziert laut Studien bei einem Unfall deutlich die Gefahr, schwer oder gar tödlich verletzt zu werden.