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Diese Risiken machen Selbstständigen die größten Sorgen
Krankheiten oder Unfälle mit Ausfallzeiten sind für Selbstständige nach eigenem Empfinden das größte existenzbedrohende Risiko. Dahinter folgen Ausfälle von IT-Systemen, Zahlungsausfälle bei Auftraggebern und Schäden durch Einbruch oder Brand. Als künftig größte Risiken werden steigende Kosten und die Inflation gesehen, wie eine repräsentative Befragung ergeben hat.
Jeder vierte Selbstständige befürchtet, dass sein Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten in existenzielle Gefahr gerät. Bei Kleinunternehmern mit Mitarbeitenden ist der Anteil überdurchschnittlich ausgeprägt, bei solchen mit unter 70.000 Euro Umsatz deutlich überdurchschnittlich.
Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die vom Meinungsforschungs-Institut Infas Quo GmbH im Auftrag eines Branchen-Informationsdienstes für den Bereich Versicherungen unterstützt von einem Versicherer durchgeführt wurde.
Die größten persönlichen Risiken der Unternehmer
Befragt wurden dazu im Frühjahr 600 Selbstständige zu ihren Sorgen, Risiken und Herausforderungen. Mehrfachnennungen waren möglich. Etwa jeder zweite Umfrageteilnehmer macht unter 70.000 Euro Umsatz im Jahr, gut jeder vierte zwischen 70.000 und unter 150.000 Euro sowie knapp jeder vierte mindestens 150.000 Euro Umsatz.Knapp die Hälfte der Befragten zählt zu den Einzelkämpfern, gut jeder fünfte beschäftigt ein bis zwei Mitarbeitende. Während jeder zehnte Interviewte auf drei bis vier Mitarbeitende kommt, lag die Mitarbeitenden-Zahl bei dem verbleibenden Fünftel bei mindestens fünf.
Dabei stellt nach Selbsteinschätzung der Befragten eine Krankheit oder ein Unfall mit Ausfallzeit das größte persönliche Risiko dar (44 Prozent). An zweiter bis dritter Stelle der Ereignisse, die für die Befragten ein existenzielles Unternehmensrisiko darstellen, rangieren der Ausfall von IT-Systemen und der Zahlungsausfall bei einem Auftraggeber (je 28 Prozent).
Auf dem vierten Platz mit 26 Prozent der Nennungen liegt ein befürchteter Schaden oder Verlust zum Beispiel durch Einbruchdiebstahl oder Brand. Für jeweils knapp 40 Prozent könnten die vier vorgenannten Ereignisse nach eigenen Angaben zumindest „eventuell“ existenzbedrohend sein.
Vielen fehlt ein passender Versicherungsschutz
Den fünften Platz in der Gefahrenliste nehmen Cyber- und Datenrisiken ein. 20 Prozent sahen darin ein existenzbedrohendes Risiko, weitere 43 Prozent sahen darin „eventuell“ eine Gefahr. Dennoch besitzen drei von vier der Umfrageteilnehmer keine Absicherung gegen diese Gefahr.Zu den gewählten Sicherungsmaßnahmen zählen in erster Linie „Cyber-Security“ (13 Prozent) und „Backup/ (externe) Datensicherung“ (elf Prozent). Mehrfachnennungen waren auch hier möglich. Mit einer Cyberversicherung schützen sich jedoch nur fünf Prozent.
Gefragt wurde ferner nach den zukünftig größten Risiken, auch hier waren Mehrfachnennungen möglich. Hier liegen „steigende Kosten“ mit 24 Prozent an der Spitze. Dahinter folgen die Inflation (19 Prozent) und der Bereich Kundenrückgang oder Änderung des Kaufverhaltens (14 Prozent).
Absicherungslösungen für zahlreiche Unternehmensrisiken
Für die meisten Risiken, die eine existenzielle Bedrohung für ein Unternehmen sein können, gibt es Absicherungslösungen von der Versicherungswirtschaft. So leistet eine Inhalts-, Maschinen- und Elektronikversicherung oder auch die Betriebsunterbrechungs-Versicherung beispielsweise im Brandfall und bei anderen Schadensursachen.Schäden durch Überschwemmung und andere Naturrisiken lassen sich durch eine Elementarschaden-Versicherung absichern. Diese gibt es als Einzelpolice oder als Ergänzung zu einer Geschäftsversicherung. Ein möglicher Einkommensausfall durch eine krankheits- oder unfallbedingte Arbeitsunfähigkeit lässt sich durch eine Krankentagegeld- und Berufsunfähigkeits-Versicherung ausgleichen.
Mit manchen Versicherungspolicen lassen sich der entgangene Gewinn sowie die weiterlaufenden Betriebskosten wie Mitarbeiterlöhne, Miete, Leasing und betriebliche Finanzierungskosten absichern, wenn der Betrieb wegen Krankheit oder Unfall des Chefs stillsteht. Derartige Verträge werden unter anderem als Praxis- oder Kanzlei-Ausfallversicherung, Ertragsausfall-Versicherung, Existenz-Betriebsunterbrechungs-Versicherung oder Betriebskosten-Versicherung angeboten.
Diverse Cyberrisiken lassen sich mit Cyberversicherung absichern. Versicherbar sind zum Beispiel die notwendigen Wiederherstellungskosten der durch einen Cyberangriff beschädigten Daten sowie die Kosten einer Betriebsunterbrechung aufgrund einer Cyberattacke. Wenn vereinbart, werden nach einem Cyberangriff die Kosten für notwendige Experten wie IT-Forensiker bis Anwälte für IT- und Datenschutzrecht zur Schadenanalysen, Beweissicherung und Schadenbegrenzung übernommen.