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Immer mehr arbeiten in Teilzeit
Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hat sich die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten seit 1990 verdreifacht. Der Anteil der Teilzeitarbeitenden im Vergleich zu allen abhängig Beschäftigten hat sich in dieser Zeit verdoppelt. Dabei birgt eine Teilzeitbeschäftigung im späteren Rentenalter ein hohes Altersarmutsrisiko.
In Deutschland ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten von 1990 auf 2021 nach den Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) von 3,93 Millionen auf rund 11,35 Millionen angewachsen. Damit hat sich die Anzahl fast verdreifacht.
Während 1990 von allen abhängig Beschäftigten 15 Prozent in Teilzeit arbeiteten, waren es 2021 knapp 30 Prozent. Letztes Jahr gingen 37,84 Millionen Bundesbürger einer abhängigen Beschäftigung nach, davon waren 11,35 Millionen Teilzeitbeschäftigte.
Teilzeitarbeit wird häufiger von Frauen ausgeübt
Die Destatis-Daten belegen zudem, dass die Teilzeitarbeit seit Jahren eine weibliche Domäne ist. 2021 waren knapp 79 Prozent aller teilzeitbeschäftigten Frauen und nur 21 Prozent Männer. 1990 arbeiteten knapp 34 Prozent aller erwerbstätigen Frauen, die eine abhängige Beschäftigung hatten, in Teilzeit. 2021, also über 20 Jahre später, liegt der Anteil bereits bei 49 Prozent. Konkret waren letztes Jahr von allen 18,22 Millionen abhängig beschäftigten Frauen 8,96 Millionen in Teilzeit tätig.Bei den Männern waren dagegen 2021 von allen 19,68 Millionen abhängig Beschäftigten nur 2,39 Millionen in Teilzeit tätig, das entspricht einem Teilzeitanteil von zwölf Prozent. Auffällig ist auch, dass es bei den Teilzeitbeschäftigten altersspezifische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Von allen Männern, die 2021 in Teilzeit arbeiteten, gehörte jeweils jeder Fünfte in die Alterskategorie der 15- bis 25-Jährigen, bei den teilzeitarbeitenden Frauen war es nur jede 15.
Bei den Männern war zudem jeweils jeder fünfte Teilzeitarbeiter zwischen 25 und 35 Jahre alt, bei den Frauen gehörte nur jede siebte Teilzeitbeschäftigte dieser Altersgruppe an. Zwischen 35 und 45 Jahre sowie zwischen 45 und 55 Jahre alt war jeweils jeder siebte männliche Teilzeitarbeiter, jedoch jeweils jede vierte weibliche Teilzeitbeschäftigte. Zu der Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen zählte rund jeder zehnte Mann, der in Teilzeit arbeitete. Bei den teilzeitbeschäftigten Frauen hatte dagegen rund jede Vierte dieses Alter.
Die Gründe für eine Teilzeitbeschäftigung
Wie die Studie ergab, sind die Gründe, warum eine Teilzeitbeschäftigung ausgeübt wird, zwischen Männern und Frauen verschieden. Bei den Frauen liegen oftmals familiäre Gründe wie Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen für eine Teilzeitbeschäftigung vor. Über 4.010 Frauen und damit knapp 45 Prozent der teilzeitbeschäftigten Frauen nannten diese Motive als Ursache für ihre Teilzeitbeschäftigung. Bei den teilzeitbeschäftigten Männern führten dies nur rund 410 Männer als Grund auf, das entsprach 17 Prozent aller männlichen Teilzeitarbeiter.Dagegen gaben fast Prozent der teilzeitbeschäftigten Männer an, aufgrund eines Studiums oder von schulischer oder beruflicher Weiterbildung in Teilzeit zu arbeiten, bei den Frauen mit einer Teilzeitarbeit lag der Anteil hier nur bei nicht ganz acht Prozent.
Rund jeder fünfte Mann und jede vierte Frau, die in Teilzeit tätig sind, haben sich diese Arbeitsform gewünscht, ohne dass zwingende Gründe dafür vorlagen.
Weniger Arbeitszeit – weniger Rente
Doch bereits Vollzeitbeschäftigte müssen mit erheblichen Lücken zwischen ihrem letzten Nettoeinkommen und der voraussichtlichen gesetzlichen Rentenhöhe rechnen. Bei Teilzeitbeschäftigten ist die Differenz sogar noch höher, da ihre Rentenansprüche aufgrund der im Laufe der Jahre geleisteten niedrigeren Beiträge an die Rentenversicherung noch geringer ausfallen als bei den Vollzeitbeschäftigten.Es ist daher nicht nur für Vollzeitbeschäftigte, sondern insbesondere auch für jeden, der einer Teilzeitarbeit nachgeht, wichtig, frühzeitig für das Alter vorzusorgen. Entsprechende Lösungen bietet die private Versicherungswirtschaft an.
Wer genau wissen möchte, wie hoch der Unterschied zwischen seinem bisherigen Einkommen und der zu erwartenden Rente sein wird, kann sich dazu von einem Versicherungsfachmann beraten lassen. Auch wenn auf den ersten Blick kein finanzieller Spielraum für eine ausreichende Altersvorsorge besteht, ergeben sich durch eine gründliche Analyse mit fachmännischer Hilfe oftmals dennoch realisierbare Lösungen.