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Sind Jahresprämienzahler die besseren Autofahrer?
Pkw, für welche die Haftpflichtprämie jährlich gezahlt wird, verunfallen deutlich seltener als dies bei Monatszahlern der Fall ist. Auch Schadenbedarf und Durchschnittskosten fallen bei Ersteren deutlich niedriger aus. Dies ist der gemeinschaftlichen Kraftfahrt-Statistik von Bafin und GDV für 2021 zu entnehmen.
2021 verursachten Pkw 44 Unfälle je 1.000 Jahreseinheiten. Das zeigt die „Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2021“.
Diese wird vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) gemeinsam herausgegeben und beinhaltet keine Aufwendungen für die Schadenregulierung.
Immobilienbesitzer und Beamte sind die besseren Risiken
Weitere Erkenntnisse: Die durchschnittliche von den Haftpflichtversicherern zu zahlende Entschädigung lag zuletzt bei 4.066 Euro. Der für die Prämienkalkulation wichtige Schadenbedarf belief sich auf 188 Euro.Bei den Zweitwagen fällt das Unfallgeschehen für die Versicherer in allen drei Sektoren ungünstiger aus. Flottenfahrzeuge verunfallen zwar häufiger und auch der Schadenbedarf fällt höher aus. Dafür kostet ein Crash im Schnitt aber weniger als bei Zweitwagen und Pkw insgesamt.
Bei der Tarifgruppe B, in der die Angehörigen des öffentlichen Dienstes versichert sind, sieht es hingegen klar günstiger aus. Gleiches gilt auch für das Merkmal „Immobilienbesitz“. Zudem fällt laut Statistik das Schadengeschehen umso ungünstiger für die Versicherer aus, je höher die jährliche Fahrleistung ist
So wirkt sich die Zahlungsperiode auf das Unfallgeschehen aus
In die Tarifkalkulation fließen zahlreiche weitere Merkmale ein, unter anderem auch die Zahlungsperiode. Und diese nimmt der Statistik zufolge ebenfalls Einfluss auf das Unfallgeschehen.Die rund 26,1 Millionen der 46,1 Millionen Pkw, für welche die Haftpflichtprämie einmal im Jahr bezahlt wird, weisen ein überdurchschnittlich gutes Schadenverhalten auf. Von 1.000 solcher Fuhrwerke haben nämlich nur 41 einen Haftpflichtschaden.
Wird der Beitrag dagegen vierteljährlich bezahlt, was für fast gut 6,1 Millionen Personenkraftwagen vereinbart wurde, beträgt die Schadenhäufigkeit 57 Fälle je 1.000 Einheiten. Genauso häufig verunfallen die monatlichen Prämienzahler (Vorjahre: 71 beziehungsweise 73 Haftpflichtschäden je 1.000 Fahrzeuge). Dies wurde für 7,1 Millionen Fuhrwerke dieser Art ausgemacht.
Durchschnittlicher Schaden der Monatszahler fällt deutlich höher aus
Bei den Jahreszahlern ist der durchschnittliche Schaden mit 3.984 Euro um rund 80 Euro günstiger als im Gesamtdurchschnitt. Daher fällt der Schadenbedarf mit 162 Euro deutlich unterdurchschnittlich aus.Am höchsten ist dieser mit 243 Euro bei monatlicher Zahlungsweise. Das ist weiterhin ein gutes Viertel mehr als bei den Gefährten dieser Gattung insgesamt. Für die Monatszahler müssen die Haftpflichtversicherer mit im Schnitt 4.277 Euro auch am meisten zahlen pro Crash. Etwas niedriger fallen die Werte bei den Vierteljahreszahlern (Schadenbedarf: 234 Euro; Schadendurchschnitt: 4.112 Euro) aus.
Versicherungstipp:
Was auf den ersten Blick sonderbar klingt, ist leicht zu erklären: Die langjährig schadenfreien Autofahrer haben wegen des Schadenfreiheitsrabatts viel niedrige Prämien zu zahlen. Deshalb fällt es denen leichter, die unterdurchschnittlich geringe Summe auf einmal zu bezahlen.Wer von der monatlichen, vierteljährlichen oder halbjährlichen Zahlungsweise auf jährlich umstellt, wird dadurch natürlich nicht zu besseren Autofahrer.
Aber es lassen sich die Ratenzahlungszuschläge sparen. Das kann sich lohnen, sogar wenn man hin und wieder seinen Dispositionskredit bei der Bank in Anspruch nehmen muss, wenn die Beitragsrechnung der Versicherung fällig wird.
Um die Zahlungen an die Versicherungen zeitlich zu verteilen, lassen sich die Fälligkeiten der Jahresbeiträge für die verschiedenen Policen auf unterschiedliche Monate verteilen. Wie das geht, weiß Ihr Versicherungsvermittler.