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Tödliches Unfallrisiko je nach Verkehrsmittel

Letztes Jahr kamen hierzulande 2.788 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die meisten davon waren zum Unfallzeitpunkt als Pkw-Insassen unterwegs. Das höchste Risiko, einen schweren Verkehrsunfall nicht zu überleben, gab es jedoch bei den Nutzern einiger andere Verkehrsmittel.

Im vergangenen Jahr sind nach endgültigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) in Deutschland 2.788 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Die meisten, nämlich 1.192 Personen oder 42,7 Prozent aller Verkehrstoten starben als Fahrer oder Insasse eines Pkws.

Des Weiteren kamen 492 Fahrer oder Mitfahrer eines Motorrades beziehungsweise Kraftrades mit amtlichem Kennzeichen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dies waren 17,6 Prozent aller tödlich Verunglückten.

368 Fußgänger starben letztes Jahr bei einem Verkehrsunfall

Zudem wurden 368 Fußgänger, 266 Fahrradfahrer sowie 208 Pedelecnutzer bei Verkehrsunfällen getötet. Das sind 13,2 Prozent, 9,5 Prozent und 7,2 Prozent aller tödlich Verunglückten. Ferner überlebten 127 Verkehrsteilnehmer einen Unfall nicht, als sie mit einem Lkw oder einem anderen Güterkraftfahrzeug unterwegs waren. 4,6 Prozent der Verkehrstoten entfallen damit auf dieses Verkehrsmittel.

Weitere 57 tödlich verunglückte Personen waren zum Unfallzeitpunkt mit einem Mofa, Moped, S-Pedelec oder sonstigem Kraftrad mit Versicherungs-Kennzeichen unterwegs. Jeweils 21 Menschen sind als Fahrer oder Insasse eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs oder eines sonstigen Kraftfahrzeugs wie einem Wohnmobil ums Leben gekommen.

Elf Verkehrstote gab es in sonstigen Fahrzeugen wie Eisenbahnen, U- oder Straßenbahnen. Zudem starben zehn Nutzer von Elektrokleinst-Fahrzeugen wie E-Scootern, acht Busfahrer und Businsassen sowie sieben sonstige Personen, die zum Beispiel auf einem Pferd oder mit einem Handwagen unterwegs waren, bei Verkehrsunfällen.

Deutlich mehr Verkehrstote bei Elektrokleinstfahrzeug-Nutzern

Insgesamt ist die Anzahl der Verkehrstoten um 226 Personen oder 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – 2021 gab es noch die wenigsten Verkehrstoten seit der Wiedervereinigung. Am meisten, nämlich um 600 Prozent beziehungsweise von einem auf sieben Verkehrstote, erhöhte sich die Anzahl der tödlich bei einem Verkehrsunfall Verunglückten in 2022 gegenüber 2021 bei den sonstigen Personen, die zum Beispiel als Reiter oder mit einem Handwagen unterwegs waren.

Eine hohe Steigerung gab es zudem bei der Anzahl der tödlich Verunglückten, die zum Unfallzeitpunkt mit einem Elektrokleinstfahrzeug unterwegs waren (plus 100 Prozent), in einem Bus saßen (plus 60 Prozent) oder ein Pedelec nutzten (plus 58,8 Prozent). Auch bei den Fahrern und Beifahrern von landwirtschaftlichen Zugmaschinen stieg die Zahl der Unfalltoten mit 31,3 Prozent überdurchschnittlich an.

Bei den Fahrradfahrern, den Fußgängern, den Autofahrern und -insassen sowie den Kraftradnutzern (mit amtlichem Kennzeichen) erhöhte sich die Zahl dagegen unterdurchschnittlich, nämlich um 10,4 Prozent, 7,3 Prozent, 6,6 Prozent und vier Prozent. Einen Rückgang von minus 4,5 Prozent und 9,3 Prozent gab es bei der Anzahl der Verkehrstoten, die in einem sonstigen Kfz wie einem Wohnmobil oder in einem Güterfahrzeug verunfallten.

Fast acht von 1.000 Verkehrsopfer starben

Betrachtet man die anteilige Zahl der Verkehrstoten in Relation zur Anzahl aller Personen, die bei einem Unfall je nach Verkehrsmittelart verletzt oder getötet wurden, zeigt sich, dass Pkw-Insassen bei Weitem nicht das größte Risiko hatten, bei einem schweren Unfall zu sterben.

Insgesamt starben knapp 0,77 Prozent der Menschen, die bei einem Verkehrsunfall einen Personenschaden erlitten haben, das sind fast acht Verkehrstote je 1.000 Unfallopfer. Betrachtet man nur die Fahrer und Mitfahrer von Pkws, welche durch einen Unfall zu Schaden kamen, lag der Anteil der Verstorbenen bei unter 0,69 Prozent und damit unter dem Durchschnitt.

Ähnlich niedrig, nämlich 0,63 Prozent war der Anteil der Verkehrstoten gegenüber allen Personen, die bei Unfällen in sonstigen Fahrzeugen wie Straßen- und Eisenbahnen verletzt wurden.

Noch geringer war das Sterberisiko der bei einem Unfall verletzten Nutzer von Krafträdern mit Versicherungs-Kennzeichen mit 0,44 Prozent sowie Fahrradfahrer mit 0,35 Prozent. Mit 0,14 Prozent hatten Insassen von Bussen und mit 0,13 Prozent Nutzer von Elektrokleinst-Fahrzeugen das geringste Risiko, bei einem schweren Verkehrsunfall mit Personenschaden zu sterben.

Landwirtschaftliche Fahrzeugnutzer sind besonders gefährdet

Das höchste tödliche Unfallrisiko bestand dagegen für Nutzer von landwirtschaftlichen Fahrzeugen sowie von Motorrädern und anderen Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen. Rund 2,65 Prozent beziehungsweise 1,83 Prozent der Nutzer dieser Verkehrsmittel, die damit bei einem Unfall einen Personenschaden erlitten haben, erlagen ihren Verletzungen.

Hoch war ebenfalls das Sterberisiko für Verletzte durch einen Verkehrsunfall als Insassen eines Güterfahrzeuges mit 1,6 Prozent, für sonstige Verkehrsteilnehmer wie Reiter mit 1,45 Prozent und für sonstige Kfz-Nutzer wie Wohnmobilfahrer und -insassen mit 1,43 Prozent.

Über dem Durchschnitt lag auch das tödliche Unfallrisiko für Fußgänger und Pedelecfahrer. 1,37 Prozent der Fußgänger beziehungsweise 0,93 Prozent der Pedelecnutzer, die bei einem Verkehrsunfall zu Schaden kamen, überlebten die Unfallverletzungen nicht.

Tipps, wie jeder sein Unfallrisiko selbst minimieren kann, enthalten die Webportale der Unfallforschung der Versicherer e.V. (UDV) und der Deutschen Verkehrswacht e.V.