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Ungleiche Herzinfarktsymptome bei Frauen und Männer
Laut Gesundheitsexperten zeigen Männer und Frauen unterschiedliche Symptome bei einem Herzinfarkt. Doch während die Krankheitsanzeichen der Männer fast allen geläufig ist, weiß nicht einmal jeder Zweite, welche Leiden bei Frauen auf einen Herzinfarkt hindeuten. Im Notfall zählt jedoch jede Sekunde, dass mit einer lebensrettenden Behandlung begonnen wird, um mögliche Folgeschäden zu verhindern beziehungsweise das Leben des Betroffenen zu retten.
Beim Herzinfarkt kommt es laut Gesundheitsexperten durch Ablagerungen zu einem Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße, also von Blutgefäßen beziehungsweise Arterien, die das Herz mit Blut versorgen. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch der Herzinfarkt zählt, die häufigste Todesursache.
Allerdings gibt es zwischen Männern und Frauen zum Teil erhebliche Unterschiede bei den Symptomen, die auf einen Herzinfarkt hindeuten.
Weniger als die Hälfte kennt die weiblichen Herzinfarktsymptome
Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: Frauen haben „bei einem Herzinfarkt nicht immer die typischen Symptome wie starke Brustschmerzen, extremes Engegefühl in der Brust oder plötzliche Atemnot, sondern verspüren häufiger Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch. Oder sogar einen untypischen vagen Schulter-, Rücken- oder Unterkieferschmerz“.Bei einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse BKK VBU, eines Trägers der gesetzlichen Krankenversicherung, erkannten 96 Prozent der befragten Erwachsenen zwar ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Arm oder Atemnot als Symptome eines Herzinfarkts. Allerdings sind das häufig typische Herzinfarktanzeichen bei Männern. Nur 45 Prozent der Umfrageteilnehmer wussten hingegen, dass es sich bei Übelkeit, Rückenschmerzen oder Erbrechen ebenfalls um Herzinfarktsymptome handeln kann. Dies sind jedoch typisch weibliche Herzinfarktsymptome.
Typische männliche und/oder weibliche Herzinfarktsymptome
Detaillierte Informationen zu den Ursachen und Symptomen, aber auch zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Verdacht auf einen Herzinfarkt geben folgende Webportale: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Deutsche Herzstiftung e.V. und Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK). Laut Gesundheitsspezialisten ist ein Herzinfarkt bei Frauen und Männer unter anderem daran zu erkennen, dass ein oder mehrere der folgenden Anzeichen auftreten:- Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen können – ein besonderes Alarmzeichen ist nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb,
- ein starkes Engegefühl,
- ein heftiger Druck oder ein Brennen im Brustkorb,
- Kurzatmigkeit oder Atemnot
- Angstschweiß/Schweißausbrüche und eine blasse, fahle Gesichtsfarbe
- Beklemmungsgefühle,
- Übelkeit, Schwindel, Brechreiz
- Schwächegefühl auch ohne Schmerz bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Sofort Hilfe holen mit Notruf 112
Das IQWiG rät: „Bei einem Herzinfarkt ist sofortige medizinische Hilfe notwendig! Jede Minute zählt, um lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können und Folgeschäden zu begrenzen. Deshalb ist es wichtig, bereits bei einem Verdacht auf Herzinfarkt sofort den Notruf 112 zu wählen und einen Rettungswagen mit Notärztin oder -arzt anzufordern. Treten die Anzeichen nachts auf, sollte man keinesfalls bis zum nächsten Morgen warten.“Bei der Deutschen Herzstiftung kann kostenlos ein Herznotfall-Set bestellt werden. Es beinhaltet zwei Notfallkarten für das Portemonnaie, nämlich eine mit einer Liste der Herzinfarkt-Alarmzeichen und eine weitere mit einer Kurzbeschreibung, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Herzstillstand notwendig sind. Zudem enthält das Set ein Faltblatt mit den wichtigsten Maßnahmen bei einem Herzstillstand oder Herzinfarkt, beispielsweise eine Anleitung zur Herzdruckmassage und Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Sofortmaßnahmen ergreifen
Bei Verdacht auf Herzinfarkt ist sofort ärztliche Hilfe unter der Notrufnummer 112 anzufordern. Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollte er, bis der Notarzt eintrifft, mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden, da dies zum Beispiel das Herz entlastet. Kleidung, die den Kranken einengt, ist zu öffnen. Ist der Betroffene bewusstlos und atmet nicht oder nicht normal, muss von einem plötzlichen Herzstillstand ausgegangen werden. In dem Fall muss sofort eine Herzdruckmassage erfolgen, bis ärztliche Hilfe eintrifft, um die Überlebenschancen für den Herzinfarkt-Betroffenen zu verbessern.Wenn ein Defibrillator zur Verfügung steht, wie dies häufig auf Flughäfen, Bahnhöfen oder auch in öffentlichen Gebäuden der Fall ist, sollten die Anwesenden diesen nutzen und den Anweisungen darauf folgen.