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Wann es besonders häufig stark regnet
Fast jedes Jahr kommt es hierzulande zu teils hohen Schäden an und in Häusern durch Überschwemmungen durch Starkregen. In den Sommermonaten ist das Risiko besonders groß, wie eine Datenauswertung über einen Zeitraum von 20 Jahren belegt.
Nahezu jeder Ort in Deutschland kann durch Starkregen von Überschwemmungen betroffen sein – auch wenn der nächste Fluss oder Bach weit weg ist. Als Starkregenereignis gelten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Regenmengen ab 15 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder ab 20 pro Quadratmeter innerhalb sechs Stunden.
Zwar können solche Starkregenereignisse zu jeder Jahreszeit auftreten, allerdings kommen sie insbesondere in den Sommermonaten häufiger vor. Dies belegt eine Datenanalyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und des DWD. „Berücksichtigt wurden Starkregenereignisse mit einer mittleren Wiederkehrzeit von mindestens zehn Jahren“, so der GDV.
Starkregenzeit
Demnach treten insbesondere in den Sommermonaten Juni bis einschließlich August besonders häufig unwetterartige Starkregen mit Regenmengen ab 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder ab 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb sechs Stunden auf. Eine deutlich erhöhte Anzahl ist zudem im Mai und September zu verzeichnen.Konkret gab es laut der Datenanalyse von 2001 bis einschließlich 2021 in den Monaten Januar, Februar, März sowie Oktober, November und Dezember maximal ein bis drei Starkregenereignisse je Monat, die eine Wiederkehrzeit von mindestens zehn Jahren aufwiesen.
Im April registrierten die Experten dagegen bereits 13, im September 38 und im Mai 102 solcher Ereignisse. Die drei starkregenreichsten Monate eines Jahres waren im genannten Zeitraum der August mit 158 Starkregenvorkommnisse, der Juni mit 226 Fällen und der Juli mit 230 Ereignissen.
Der Klimawandel erhöht das Risiko
„Mit steigenden Temperaturen nimmt die Gefahr extremer Niederschläge wieder zu, die zu Überschwemmungen und Hochwasser führen können“, wie der GDV erklärt. „Üblicherweise dauert die Starkregensaison von Mai bis September; aufgrund des Klimawandels treten heftige Regenfälle aber vermehrt schon im April auf“, warnt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.Übrigens, auch nach einer langen Trockenperiode besteht die Gefahr, dass bei Starkregen Grünflächen, Gewässer sowie Entwässerungssysteme die Niederschläge nicht schnell genug aufnehmen. Das sich so angesammelte Wasser sucht sich dann die leichtesten Wege zum Abfließen. Stehen Häuser auf diesen Wegen, werden Wohnräume und Keller überflutet.
Private Absicherung ist notwendig
Im Rahmen einer Gebäude- und auch einer Hausratpolice lassen sich Überschwemmungsschäden durch Hochwasser oder Starkregen, aber auch Schäden durch Erdrutsch, Erdsenkung und andere Naturrisiken optional mit jeweils dem Einschluss einer sogenannten Elementarversicherung absichern.„Gefährdet sind nicht nur Flussanrainer, denn Starkregen kann überall in Deutschland auftreten und zu schweren lokalen Überflutungen führen. Deutschlandweit ist bislang nur etwa die Hälfte aller Wohngebäude umfassend gegen Naturgefahren abgesichert“, wie der GDV betont.
Hausbesitzer sollten sich auf keinen Fall darauf verlassen, dass der Staat ihnen bei einem Überschwemmungsschaden ausreichend hilft. Denn Geschädigte erhalten von diversen Landesregierungen nur noch staatliche Zuschüsse – die zudem nur einen Teil des Schadens abdecken – wenn sie nachweisen können, dass sie ihr Gebäude und ihren Hausrat nicht mit einer entsprechenden Versicherung gegen solche Schäden absichern konnten.